Euro-Rettung: Lettlands Ministerpräsident zeigt Verständnis für Frankreich und Deutschland
Archivmeldung vom 07.12.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittValdis Dombrovskis, der Ministerpräsident von Lettland, hat im Gespräch mit der Tageszeitung "Die Welt" (7. Dezember 2011) Verständnis dafür geäußert, dass Deutschland und Frankreich in der Diskussion über eine Reform der Euro-Zone vorpreschen. "In dieser wichtigen Situation muss jemand führen. Deutschland zahlt die Rechnung, deshalb ist es natürlich, dass Deutschland gemeinsam mit Frankreich führt", sagte Dombroviskis. Er warnte allerdings Bundeskanzlerin Merkel davor, diese Form der Kooperation zum Normalfall zu machen: "Wenn dieser deutsch-französische Alleingang ausgeprägter wird und wenn wir das Gefühl haben, dass wir ignoriert werden oder das gar unsere Interessen verletzt werden, könnte es schon verletzte Gefühle geben", warnte Dombrovskis.
Der lettische Politiker forderte im Gespräch mit der Zeitung außerdem, die Euro-Länder mit Finanzierungsproblemen künftig über den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu finanzieren. Nur so sei es möglich, Hilfen mit wirklich harten Bedingungen für Sparprogramme und Reformen zu verbinden. "Das Geld sollte über den Internationalen Währungsfonds fließen und an IWF-Bedingungen gebunden sein", sagte Dombrovskis. "Wenn der IWF die Hilfen koordiniert, kann man harte Bedingungen an die Regierungen stellen."
Dombrovsikis ist seit März 2009 Ministerpräsident von Lettland. Er musste in seiner Amtszeit eines der härtesten Sparprogramme der europäischen Geschichte durchsetzen, nachdem Lettland in der Finanz- und Wirtschaftskrise mit Krediten des Internationalen Währungsfonds vor dem Staatsbankrott gerettet worden war.
Quelle: dts Nachrichtenagentur