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EU-Verbraucherkommissarin stellt Sammelklagen in Europa in Aussicht

Archivmeldung vom 20.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Susann von Wolffersdorff / pixelio.de
Bild: Susann von Wolffersdorff / pixelio.de

EU-Verbraucherschutzkommissarin Věra Jourová will die EU-Mitgliedstaaten mit einer Richtlinie dazu anhalten, Verbrauchern künftig auch in Europa Sammelklagen zu ermöglichen. "Verbraucher sollen nicht nur fair behandelt, sondern auch entschädigt werden, wenn sie betrogen wurden", sagte Jourová dem "Spiegel". Der Fall Volkswagen sei ein Weckruf gewesen. "Er hat gezeigt, wie hilflos Verbraucher in Europa bei der Durchsetzung ihrer Rechte oft sind. Im April werden wir daher entsprechende Vorschläge vorstellen."

Die geplante Richtlinie solle sicherstellen, dass europäische Verbraucher in allen Mitgliedstaaten ähnliche Klagemöglichkeiten erhalten: "Wir wissen, dass das Zivilrecht der Mitgliedstaaten unantastbar ist, aber jedes Land soll künftig auf seine Weise gewährleisten, dass solche Sammelklagen für Verbraucher leicht zugänglich, verständlich und kostengünstig sind." Jourová machte allerdings deutlich, dass sie nicht vorhat, die US-Regeln einfach zu kopieren. "Die Rechte der Verbraucher sollten keine Gelddruckmaschine für Anwälte oder Finanzfirmen werden, die solche Prozesse finanzieren", sagte die tschechische EU-Kommissarin. Daher sollten "die Mitgliedstaaten eine Reihe von Organisationen, etwa Verbraucherschutzverbände, benennen, die solche Klagen überhaupt einreichen dürfen", so Jourová. "Die Finanzierung solcher Prozesse durch Dritte wird nur unter strengen Voraussetzungen erlaubt sein."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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