UN-Botschafter Heusgen fordert mehr Druck des Sicherheitsrats auf Russland und China
Archivmeldung vom 01.08.2020
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Freigeschaltet durch André OttDeutschlands UN-Botschafter Christoph Heusgen hat eine Lähmung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen bei Friedensbemühungen für Kriegsländer wie Syrien beklagt und das Verhalten von China und Russland als teilweise erschütternd bezeichnet. "Wir sind da als Sicherheitsrat in vielem nicht weitergekommen", sagte Heusgen der Düsseldorfer "Rheinischen Post" zur Bilanz des deutsch-belgischen Vorsitzes im UN-Sicherheitsrat im Juli.
Heusgen weiter: "Die Situation in Syrien bleibt insgesamt katastrophal. Der Sicherheitsrat hat die dramatische Lage im Jemen mit der höchsten Zahl an unterernährten Kindern nicht lösen können. Der Konflikt in Libyen vor der Haustür Europas wütet weiter."
Zur Entscheidung des Gremiums, nur noch einen Grenzübergang für Hilfslieferungen nach Syrien zu nutzen, wo 500.000 Kinder in Gefahr seien, sagte Heusgen: "Es war ernüchternd, ja erschütternd, dass für Russland und China nicht die humanitären Bedürfnisse der Menschen in Syrien im Mittelpunkt standen." Heusgen: "Ich hoffe, dass der Druck im Sicherheitsrat im nächsten Jahr so groß ist, dass nicht auch noch diese letzte Zufuhr für humanitäre Hilfe versiegt." Deutschland könne als "Markenzeichen" verbuchen, dass der Sicherheitsbegriff nicht mehr nur auf die Bewältigung von Kriegen und Konflikten zielt, sondern auch auf deren Verhinderung.
Quelle: Rheinische Post (ots)