Kirchenkritiker Drewermann: Kirchenvertreter in Afrika oder Amerika noch konservativer als in Europa
Archivmeldung vom 13.02.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Paderborner Kirchenkritiker Eugen Drewermann (72) wünscht dem scheidenden Papst Benedikt XVI., dass er noch "viele Jahre in Ruhe und Frieden genießen" kann. Er habe große Zweifel, ob nun in der katholischen Kirche eine neue Nachdenklichkeit über den Papst und dessen Amt einsetzt, sagte Drewermann der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen. Dazu seien die Strukturen viel zu sehr verkrustet.
Seiner Ansicht nach müsste "die Religion von den Menschen und nicht vom Amt her" gedacht und praktiziert werden. In der katholischen Kirche sei allerdings das Gegenteil der Fall. "Hier dürfen die Menschen nicht reifen, sondern sie müssen stets gehorchen". Die Amtskirche denke immer autoritär und von oben her. "Sie verkündet fertige Dogmen und weiß angeblich immer schon wo es langgeht", konstatierte der Kirchenkritiker. Dieses sei "ihr Grundproblem". Falls nun ein Papst aus so genannten Entwicklungsländern in Rom an die Macht komme, werde das kaum etwas ändern. Denn in Afrika oder Amerika zum Beispiel seien die Kirchenvertreter häufig noch konservativer als in Europa.
Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) (ots)