Afghanischer Minister Farhang sprach wenige Stunden vor Anschlag auf Bhutto mit der pakistanischen Politikern
Archivmeldung vom 28.12.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer afghanische Handels- und Industrieminister Amin Farhang hat als Mitglied einer Regierungsdelegation noch wenige Stunden vor der Ermordung Benazir Bhuttos mit der pakistanischen Oppositionsführerin gesprochen. "Sie war sehr optimistisch, sie lachte und war fröhlich. Sie hat unser Hotel nach dem Gespräch verlassen, hat in der Halle ein langes Interview gegeben und ist dann nach Rawalpindi gefahren zu einer Wahlveranstaltung", sagte Farhang dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Farhang zeigte sich erschüttert über den Anschlag auf Bhutto. "Vor vier Stunden saß sie noch mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai und einigen Ministern zusammen - und jetzt ist sie tot." Bhutto habe noch angekündigt, im Fall eines Wahlsiegs eng mit Afghanistan zusammenzuarbeiten und mit der afghanischen Regierung dafür zu sorgen, "dass der Terrorismus aus dieser Region verschwindet". Farhang weiter: "Bhutto war davon überzeugt, dass die Schicksale beider Länder eng miteinander verbunden sind und das eine Land ohne das andere nicht leben kann - obwohl sie an der Entstehung der Taliban-Bewegung massiv mitgearbeitet hatte, weil die pakista-nischen Politiker damals noch dachten, sie könnten Afghanistan so unter ihre Kontrolle bringen. Heute ist Pakistan das eigentliche Ziel der Terroristen geworden. Bei den Verhandlungen mit den pakistanischen Stellen haben wir festgestellt, dass eine neue Stimmung da ist." Farhang bezweifelte, dass die Präsidentschaftswahlen in Pakistan wie geplant am 8. Januar stattfinden können. "Man muss jetzt eine andere Benazir Bhutto finden für diese Partei. Ob man eine solche Persönlichkeit finden kann, das weiß ich nicht."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger