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Antiziganismus: Europäischer Rahmen für Gleichbehandlung und Inklusion von Sinti und Roma bis 2030 vorgelegt

Archivmeldung vom 08.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Flaggen vor dem Berlaymont-Gebäude, dem Sitz der Europäischen Kommission. Bild: Xavier Häpe / wikipedia.org
Flaggen vor dem Berlaymont-Gebäude, dem Sitz der Europäischen Kommission. Bild: Xavier Häpe / wikipedia.org

Die Europäische Kommission hat gestern den Europäischen Rahmen für Gleichbehandlung und Inklusion von Sinti und Roma bis 2030 veröffentlicht. "Dass die Strategie innerhalb der deutschen EU-Ratspräsidentschaft vorgelegt wird, betont die besondere Verantwortung Deutschlands für Menschen mit Romani-Hintergrund", so Dr. Petra Follmar-Otto, Vorständin, Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ).

Follmar-Otto weiter: "Die Stiftung EVZ begrüßt den Europäischen Rahmen für Gleichbehandlung und Inklusion von Sinti und Roma bis 2030. Dieser erkennt Antiziganismus als spezifische Form des Rassismus gegen Sinti und Roma an. Er macht die Bekämpfung von Antiziganismus durch europäische und nationale legislative und politische Maßnahmen zur Priorität."

Anlässlich der kommenden Montag stattfindenden Konferenz zur Veröffentlichung der Rahmenstrategie der Europäischen Union für Sinti und Roma fordert die Menschenrechts-Expertin Follmar-Otto: "Gleichbehandlung und Inklusion von Sinti und Roma brauchen einen Paradigmenwechsel. Menschen mit Romani-Hintergrund müssen von Anfang an und auf allen Ebenen aktiv in die Entwicklung und Umsetzung der nationalen Inklusionsstrategien involviert werden. Dabei sollte immer die Heterogenität von Menschen mit Romani-Hintergrund im Mittelpunkt stehen."

Stiftung EVZ - Förderung mit Fokus auf Selbstorganisation von Sinti und Roma

Das nationalsozialistische Deutschland hat Sinti und Roma entrechtet und systematisch verfolgt. 500.000 Menschen wurden grausam ermordet. Lange mussten Sinti und Roma in Deutschland um die volle Anerkennung der rassenideologischen Verfolgung und des Genozids kämpfen.

Die Stiftung EVZ fördert Projekte gegen Antiziganismus, für Empowerment und Bildungsteilhabe von Menschen mit Romani-Hintergrund in Deutschland und in Mittelosteuropa sowie zur Unterstützung der Überlebenden in Ost- und Südosteuropa. Dabei liegen die Förderschwerpunkte auf den Selbstorganisationen von Sinti und Roma, Projekten zum Empowerment von Mädchen und Frauen sowie der Ausbildung von Schulmediatoren.

Quelle: Stiftung EVZ (ots)

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