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Ex-Chefanklägerin del Ponte rügt Srebrenica-Urteil

Archivmeldung vom 26.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Carla del Ponte am 9. Juli 2006 in Wien
Carla del Ponte am 9. Juli 2006 in Wien

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die ehemalige Chefanklägerin am Jugoslawien-Tribunal, Carla del Ponte, hält das Srebrenica-Urteil eines Bezirksgerichts in Den Haag für falsch. Die Richter hatten niederländische UN-Blauhelme für den Tod von 300 Muslimen in der bosnischen Enklave Srebrenica 1995 verantwortlich gemacht.

"Wie kann man ihnen heute vorwerfen, dass sie die 300 Menschen weggeschickt haben", fragt Del Ponte im Gespräch mit dem "Focus". Die UN-Soldaten hätten nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. "Hinterher weiß man alles besser." Die Soldaten seien außerdem nicht für ihren Heimatstaat im Einsatz gewesen, sondern für die Vereinten Nationen (UN). Diese müssten auch Kompensation leisten. "Ich hoffe, dass gegen das Urteil Beschwerde eingelegt wird", so del Ponte.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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