Unruhen in Bangladesch - Oberstes Gericht dreht Quotenregel zurück
Archivmeldung vom 22.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach wochenlangen gewaltsamen Unruhen in Bangladesch wegen einer umstrittenen Quotenregelung für Regierungsjobs hat das Oberste Gericht des Landes die Regelung nun zurückgedreht.
Die Richter entschieden am Sonntag, dass in 93 Prozent der Fälle die
Leistungen der Bewerber ausschlaggebend sein sollen. Lediglich für die
restlichen sieben Prozent soll es eine Quotenregelung geben. Demnach
sollen Stellen vorwiegend für Nachkommen von Soldaten, die 1971 für die
Unabhängigkeit des Landes gekämpft haben, reserviert werden.
Das
ursprünglich von der Regierung geplante System sah dagegen 30 Prozent
der Stellen für Nachkommen von Kriegsveteranen vor. Weiter sollten
insgesamt über die Hälfte der Stellen für bestimmte Gruppen reserviert
sein. Kritiker befürchteten, dass damit Absolventen aus regierungsnahen
Familien bei der Stellenvergabe bevorzugt werden könnten. Seit Wochen
gab es fast täglich heftige Proteste von Studenten.
Die
Demonstranten forderten die vollständige Abschaffung des Quotensystems.
Bei den Protesten sollen mindestens 150 Menschen getötet worden sein.
Sicherheitskräfte gingen zuletzt massiv gegen die Demonstranten vor. Die
Regierung verhängte wegen der Unruhen eine Ausgangssperre. Trotzdem kam
es immer wieder zu Zusammenstößen.
Eine Entscheidung des
Gerichts über die Quoten war ursprünglich erst im August vorgesehen,
wurde aber angesichts der Eskalation der Proteste nach vorne verlegt. Ob
sich durch das Urteil die Lage nun beruhigt, ist unklar.
Quelle: dts Nachrichtenagentur