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Sri Lanka: ROG in Sorge um verschwundenen Reporter im Vorfeld der Präsidentschaftswahl

Archivmeldung vom 25.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Reporter ohne Grenzen (ROG)
Reporter ohne Grenzen (ROG)

Reporter ohne Grenzen (ROG) ruft die Sicherheitsbehörden in Sri Lanka dazu auf, mehr Personal für die Suche nach dem am Abend des 24. Januar verschwundenen Journalisten Prageeth Eknaligoda einzusetzen. Ein hochrangiger Polizeibeamter sagte gegenüber ROG, dem Fall des in der Hauptstadt Colombo vermissten Reporters könne aufgrund der anstehenden Präsidentschaftswahl keine Priorität eingeräumt werden.

Eknaligoda, der politische Berichte für die Website "Lankaenews" und für die Zeitung "Sirata" schreibt, hatte sein Büro am Sonntag um neun Uhr abends verlassen, war jedoch nicht zu Hause angekommen. In den Tagen vor seinem Verschwinden hatte der Journalist einem Freund erzählt, er fühle sich verfolgt.

"Angesichts der derzeitigen politischen Spannungen ist es äußerst besorgniserregend, dass in der Hauptstadt ein Journalist verschwindet, der für seine kritische Haltung gegenüber der Regierung bekannt ist", so ROG. "Vor dem Hintergrund von Gerüchten über vorsätzliche Gewalt gegen Journalisten erwarten wir eine sofortige Reaktion der Behörden, um Eknaligodas Verschwinden umgehend aufzuklären."

Ein Kollege des Journalisten berichtete gegenüber ROG, dass Eknaligoda wegen seiner politischen Analysen bedroht worden war: "Vergangene Woche schrieb er für die Website 'Lankaenews' eine ausführliche vergleichende Analyse der beiden Hauptanwärter auf die Präsidentschaft. Er ergriff Partei für die Opposition. Wir befürchten, dass sein Verschwinden mit diesem Artikel zu tun hat." Eknaligoda, der in Sri Lanka auch als Karikaturist bekannt ist, war bereits am 3. August 2009 für einige Stunden entführt worden.

Sein jetziges Verschwinden ereignete sich nur einen Tag nachdem der führende Oppositionskandidat, General Sarath Fonseka, die Regierung beschuldigt hatte, Gewaltakte zu planen, um Wähler einzuschüchtern.

In den vergangenen Jahren wurden auf Sri Lanka bereits mehrere Journalisten entführt. Poddala Jayantha, Generalsekretär der "Sri Lanka Working Journalists Association", wurde im vergangenen Jahr in Colombo entführt, gefoltert und am Straßenrand liegen gelassen. Nadarajah Kuruparan, Redakteur bei "Radio Sooriyan", befand sich im August 2006 für 20 Stunden in der Gewalt von Entführern. Dharmeratnam "Taraki" Sivaram, Redakteur des "Sri Lankan Daily Mirror" und der Website "Tamilnet", wurde im April 2005 entführt und getötet.

Quelle: Reporter ohne Grenzen

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