Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Weltgeschehen EU-Kommissarin fürchtet "Zerstörung" des polnischen Rechtsstaats

EU-Kommissarin fürchtet "Zerstörung" des polnischen Rechtsstaats

Archivmeldung vom 07.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Věra Jourová (2015), Archivbild
Věra Jourová (2015), Archivbild

Foto: Maliepa
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Kommissarin für Werte und Transparenz und Vizepräsidentin der EU-Kommission, Vera Jourova, fürchtet die gravierenden Auswirkungen der Justizform in Polen. "Das ist keine Reform, das ist eine Zerstörung", sagte Jourova dem "Spiegel".

 Das von Polens Präsidenten Andrzej Duda jüngst unterschriebene Gesetz, mit dem die möglichen Sanktionen der Regierung gegen Richter deutlich verschärft wurden, sei "kein gezielter Eingriff gegen einzelne schwarze Schafe mehr, wie ihn auch andere EU-Mitglieder kennen, sondern ein Flächenbombardement". "Das neue System, das die polnische Regierung baut - und Teil davon ist dieses neue Gesetz - eröffnet extrem weite Möglichkeiten für Disziplinarmaßnahmen und gefährdet daher die Unabhängigkeit der Richter", so die Vizepräsidentin der EU-Kommission weiter.

Sie befürchtet, dass es bereits zu spät sein könnte, den Rechtsstaat in Polen zu retten. "Die sogenannte Reform in Polen ist jetzt an einem ganz gefährlichen Moment angekommen, weil sie unumkehrbar zu werden droht", sagte Jourova. Sie betreffe nun "alle Ebenen des Justizsystems". Derzeit seien fast 400 von 10.000 Richtern betroffen. Die Vizepräsidentin der EU-Kommission unterstützt Vorschläge, die Auszahlung von EU-Geldern künftig stärker daran zu knüpfen, dass sich die Mitgliedstaaten an rechtsstaatliche Grundsätze halten. "Beim Budget geht es darum, dass wir Fördermittel nur in jene Länder geben wollen, in denen man unabhängige Gerichte anrufen kann, falls es Zweifel gibt, dass das Geld ordnungsgemäß ausgegeben wird", sagte Jourova dem "Spiegel". Dies sei "nur fair, auch gegenüber den Bürgern in Nettozahlerländern wie Deutschland".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte jolle in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige