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Afghanistan-Experte Ruttig: Intensität des Krieges weiterhin auf »Rekordniveau«

Archivmeldung vom 24.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Lage von Afghanistan auf der Erde.
Lage von Afghanistan auf der Erde.

Von TUBS - Eigenes WerkDiese Vektorgrafik wurde mit dem Adobe Illustrator erstellt.Diese Datei wurde mit Commonist hochgeladen.Diese Vektorgrafik enthält Elemente, die von folgender Datei entnommen oder adaptiert wurden: Afro-Eurasia on the globe (red).svg (von TUBS)., CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14972435

Die Intensität des Krieges in Afghanistan liegt nach Ansicht des Experten Thomas Ruttig weiterhin auf »Rekordniveau«. Der Ko-Direktor des Afghanistan Analysts Network mit Sitz in Kabul und Berlin verweist in einem Beitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung »neues deutschland« (Montagausgabe) unter anderem auf die sehr hohe Zahl ziviler Opfer in dem Land.

Laut UNO kamen allein im ersten Halbjahr 2017 über 1.600 Zivilisten ums Leben. Im selben Zeitraum wurden rund 150.000 Binnenvertriebene gezählt. Menschen aus 31 von 34 Provinzen mussten vor dem Konflikt fliehen.

Angesichts dieser Befunde könne die Bundesregierung in der noch für Juli 2017 angekündigten Neubewertung der Sicherheitslage in Afghanistan nicht weiterhin argumentieren, die Situation habe sich verbessert, warnt Ruttig. »Obwohl: Nach den bisherigen Verdrehungen muss man wohl trotzdem mit allem rechnen.« Der Analyst verweist darauf, dass sich die Bundesregierung nach wie vor weigere, offiziell mitzuteilen, welche Gebiete in Afghanistan sie für »sicher genug zum Abschieben hält«. Bisher sei Afghanistan nicht als ganzes zum »sicheren Herkunftsland« erklärt worden, »allerdings bemüht sich die Bundesregierung, diesen Eindruck zu erwecken«, so Ruttig weiter.

Quelle: neues deutschland (ots)

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