USA sagen Haiti über eine Milliarde Dollar Hilfe zu
Archivmeldung vom 01.04.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKnapp drei Monate nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti hat eine Geberkonferenz auf Einladung der UNO das finanzielle Fundament für den Wiederaufbau des Landes gelegt: Allein die USA wollen dafür 1,15 Milliarden Dollar (850 Millionen Euro) bereitstellen, wie Außenministerin Hillary Clinton auf der Tagung in New York sagte. Die UNO hofft auf Hilfszusagen im Umfang von insgesamt 3,8 Milliarden Dollar.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte die Teilnehmer, die von mehr als 130 Ländern und internationalen Organisationen entsandt worden waren, zu "vollständiger und großzügiger Unterstützung" auf, um dem Karibikstaat nach dem verheerenden Erdbeben vom Januar eine "bessere Zukunft" zu ermöglichen. Die Weltbank gab bekannt, ihre Hilfszusagen um 250 Millionen Dollar auf 479 Millionen Dollar bis Juni 2011 aufzustocken. Frankreichs Außenminister Bernard Kouchner stellte 180 Millionen Euro in Aussicht.
Vertreter der Geberländer betonten die Notwendigkeit, die Hilfen für einen grundlegenden politischen und wirtschaftlichen Neubeginn in Haiti zu nutzen. Haiti zählte bereits vor dem Beben zu einem der ärmsten - und nach Einschätzung vieler Experten am schlechtesten regierten - Länder der Erde. "Es wird verlockend sein, wieder in alte Gepflogenheiten zurückzufallen", warnte Ministerin Clinton. "Wir dürfen aber nicht zu den gescheiterten Strategien zurückkehren."
Laut Clinton wollen die USA die politischen Institutionen in Haiti stärken, die Sicherheitslage verbessern und die Entwicklung von Sektoren wie Landwirtschaft, Energie und Gesundheit vorantreiben. Clintons Ehemann, Ex-US-Präsident Bill Clinton, nahm eine Einladung von Haitis Präsident René Préval an, den Ko-Vorsitz einer Kommission zur Überwachung der Spendengelder zu übernehmen. Der zweite Vorsitzende soll von der haitianischen Regierung kommen.
Haitis Regierung stellte in New York einen "Aktionsplan für nationalen Wiederaufbau und Entwicklung" vor, wobei der Wiederaufbau staatlicher Institutionen und Strukturen im Mittelpunkt stehen soll. Bei dem Erdbeben waren 220.000 Menschen ums Leben gekommen, 1,3 Millionen wurden obdachlos. Deutschland wird auf der Konferenz vom deutschen Botschafter bei der UNO vertreten, Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) reiste nicht nach New York.
Quelle: premiumpresse