UN-Sicherheitsrat tritt wegen Lage in Ägypten zusammen
Archivmeldung vom 16.08.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) soll noch am Donnerstag zusammentreten, um die Lage in Ägypten zu besprechen. Die Sondersitzung des aus 15 Mitgliedsstaaten bestehenden UN-Gremiums war von Frankreich, Großbritannien und Australien anberaumt worden und soll die neuerliche Gewalteskalation in Ägypten zum Thema haben, wie ein Sprecher der Vereinten Nationen gegenüber US-Medien erklärte.
Bei der Räumung von zwei Protestlagern von Anhängern des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi und darauf folgenden Unruhen waren am Mittwoch nach offiziellen Angaben über 570 Menschen getötet worden. Die Muslim-Bruderschaft sprach ihrerseits von über 3.000 Toten.
Mindestens 638 Tote bei jüngstem Gewaltausbruch in Ägypten
Die Zahl der Todesopfer nach der gewaltsamen Räumung von Protestlagern in Kairo ist nach offiziellen Angaben nun auf mindestens 638 angestiegen. Das teilte das ägyptische Gesundheitsministerium am Donnerstagabend mit. Mindestens 4.000 Menschen sollen verletzt worden sein. Es wird erwartet, dass die Opferzahlen noch weiter ansteigen. Am Wochenende wird zudem mit neuen Ausschreitungen gerechnet. Seit dem Militärputsch war es nach den Freitagsgebeten immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen.
Das deutsche Auswärtige Amt aktualisierte am Donnerstag seine Reisewarnung, die aber nicht für die Touristengebiete am Roten Meer auf der Festlandseite Ägyptens und auf dem Sinai im Küstenstreifen zwischen Sharm-El-Sheikh und Nuweiba gelte. "Jegliche Demonstrationen und Menschenansammlungen sowie religiöse Stätten sollten weiträumig vermieden werden. Grundsätzlich ist in den größeren Städten von Fahrten in den Nachmittags- und Abendstunden dringend abzuraten", hieß es.
Die USA forderten unterdessen alle in Ägypten lebenden US-Bürger auf, das Land umgehend zu verlassen. Die US-Botschaft bleibe aber geöffnet. Zuvor war schon ein traditionelles gemeinsames Manöver der Streitkräfte beider Länder abgesagt worden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur