2014: Wanderungsüberschuss in Deutschland von 550 000 Personen
Archivmeldung vom 03.09.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Jahr 2014 zogen insgesamt 1 465 000 Personen nach Deutschland zu. Das waren 238 000 Zuzüge mehr als im Jahr 2013 (+ 19 %). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, hatte es eine ähnlich hohe Zuwanderungszahl zuletzt im Jahr 1992 (1 502 000 Personen) gegeben. Insgesamt 914 000 Personen zogen im Jahr 2014 aus Deutschland fort, 116 000 mehr als im Vorjahr (+ 15 %). Damit ergibt sich ein Wanderungsüberschuss von 550 000 Personen aus der Bilanzierung der Zu- und Fortzüge über die Grenzen Deutschlands - dies ist ebenfalls der höchste Wert seit 1992.
Der Anstieg der Zuzüge nach Deutschland im Jahr 2014 ist auf die stärkere Zuwanderung ausländischer Personen zurückzuführen: Von den insgesamt 1 465 000 Zuwandernden hatten 1 343 000 einen ausländischen Pass, das waren 234 000 (+ 21 %) mehr als im Jahr 2013. Dagegen ist die Zahl der Zuzüge von Deutschen - dazu zählen Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler sowie aus dem Ausland zurückgekehrte Deutsche - mit rund 122 000 Personen gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben. Von den 914 000 Abgewanderten aus Deutschland im Jahr 2014 waren 766 000 ausländische Personen (+ 108 000) und 149 000 Deutsche (+ 8 000). Im Saldo aus Zu- und Fortzügen ergibt sich daraus ein Wanderungsüberschuss ausländischer Personen von rund 577 000 Personen (2013: + 450 000) und ein Wanderungsverlust deutscher Bundesbürger von 26 000 Personen (2013: - 22 000).
Die ausländischen Zuwandernden kamen mit 830 000 Zuzügen und einem Wanderungsüberschuss von 312 000 Personen hauptsächlich aus der Europäischen Union. Dabei erhöhte sich im Jahr 2014 gegenüber 2013 weiterhin die Zuwanderung aus Italien mit einem Wanderungsüberschuss von 37 000 Personen (+ 13 %), während die Zuwanderung aus Spanien (- 26 %) und Griechenland (- 29 %) rückläufig war. Aus den osteuropäischen Ländern stieg der Wanderungsüberschuss vor allem aus Rumänien (+ 75 000 Personen, + 52 %), Bulgarien (+ 33 000 Personen, + 61 %) sowie aus Kroatien (+ 27 000 Personen, + 115 %). Die meisten ausländischen Zuwandernden stammten nach wie vor aus Polen mit 191 000 Zuzügen und einem Wanderungsüberschuss von 59 000 Personen. Aus den sonstigen europäischen Staaten erhöhte sich 2014 der Überschuss ausländischer Zuwandernder auf 72 000 Personen (+ 73 %), vor allem wegen verstärkter Zuwanderungen aus Serbien (+ 16 000 Personen, + 125 %), dem Kosovo (+ 14 000 Personen, + 176 %) und aus Albanien (+ 10 000 Personen, + 483 %). Aus Afrika wanderten gegenüber 2013 ebenfalls deutlich mehr ausländische Personen ein (Wanderungsüberschuss von 47 000 Personen, + 60 %), unter anderem aus Somalia (+ 5 000 Personen, + 44 %), Nigeria (+ 4 000 Personen, + 131 %) und aus Tunesien (+ 3 000 Personen, + 35 %). Die Einwanderung aus Asien stieg um 91 % auf einen Überschuss von 133 000 Personen, dabei war die Zunahme für das Bürgerkriegsland Syrien mit 62 000 Personen (+ 271 %) am höchsten.
Alle Bundesländer hatten eine positive Wanderungsbilanz mit dem Ausland. Allerdings entfielen knapp drei Viertel der Zuwanderung ausländischer Personen auf insgesamt nur fünf Bundesländer: Der Wanderungsüberschuss war besonders hoch in Nordrhein-Westfalen (112 000 Personen), Bayern (100 000 Personen), Baden-Württemberg (95 000 Personen), Hessen (57 000 Personen) und Niedersachsen (51 000 Personen).
In der Wanderungsstatistik werden Zuzüge und Fortzüge von Personen dargestellt, die nach den melderechtlichen Regelungen bei den zuständigen Meldebehörden an- beziehungsweise abgemeldet werden. Asylbewerberinnen und -bewerber sind aus dieser Statistik nicht ableitbar, diese Personen werden im Rahmen einer gesonderten Statistik durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erfasst. Informationen zu dieser Thematik sind auf den Seiten des BAMF abrufbar: www.bamf.de > DE > Infothek > Statistiken > Asylzahlen > asylzahlen-node und www.bamf.de > DE > Migration > AsylFluechtlinge > asylfluechtlinge-node.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)