G20 wollen Superreiche besteuern - Oxfam begeistert
Die G20-Staats- und Regierungschefs haben sich in Rio de Janeiro darauf geeinigt, künftig mehr zusammenzuarbeiten, um "sehr vermögende Personen" effektiv zu besteuern.
Eine progressive Besteuerung sei eines der wichtigsten Instrumente zum
Abbau innerstaatlicher Ungleichheiten, zur Stärkung fiskalischer
Nachhaltigkeit und zur Verwirklichung der Globalen Entwicklungsziele,
heißt es dazu in der Abschlusserklärung der Staaten. Dabei geht es
insbesondere um den Austausch bewährter Praktiken und die Bekämpfung
schädlicher Steuerpraktiken.
Viviana Santiago, Geschäftsführerin
der Hilfsorganisation Oxfam Brasilien, lobte die brasilianische
Regierung dafür, dass sie die G20-Präsidentschaft genutzt hat, um
Maßnahmen zur Besteuerung der Superreichen auf den Weg zu bringen.
"Brasilien hat den Weg zu einer gerechteren und widerstandsfähigeren
Welt geebnet und fordert andere auf, in dieser kritischen Phase
Entgegenkommen zu zeigen", sagte Santiago.
"Die Regierungen der
G20-Staaten verdienen Lob für ihre bahnbrechende Verpflichtung, bei der
Besteuerung der Superreichen dieser Welt zusammenzuarbeiten. Aber wir
werden nicht ruhen, bis daraus echte Veränderungen für die Menschen und
den Planeten resultieren", so die Geschäftsführerin von Oxfam Brasilien.
Sie forderte einen "globalen Standard, der die Steuersätze hoch genug
ansetzt, um die Ungleichheit drastisch zu reduzieren und die Billionen
von Dollar aufzubringen, die zur Bekämpfung der Klima- und Armutskrise
benötigt werden".
Nun sein es an der südafrikanischen Regierung,
die den G20-Vorsitz von Brasilien übernimmt, den Kampf gegen extreme
Ungleichheit fortzusetzen und die diesjährige Vereinbarung zur
Besteuerung der Superreichen in die Tat umzusetzen. "Dies wäre ein
wahrhaft historisches Vermächtnis der bevorstehenden G20-Präsidentschaft
des Landes", sagte Santiago.
Die Oxfam-Geschäftsführerin erhofft
sich von der Entscheidung der G20-Staaten ein positives Signal für die
parallel stattfindende Klimakonferenz (COP29) in Baku. "Dieser
Fortschritt bei der internationalen Besteuerung bedeutet auch, dass sich
die G20-Regierungen auf der COP29 in Baku für ein
Klimafinanzierungsziel von 5 Billionen Dollar einsetzen sollten", sagte
sie.
Quelle: dts Nachrichtenagentur