Rüstungsexperte warnt nach Trump-Aussage vor Atomwettlauf
Archivmeldung vom 25.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik für Massenvernichtungswaffen und Rüstungskontrolle, Oliver Meier, hat vor den Folgen der Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump gewarnt, das Atomwaffenarsenal der USA aufzustocken. "Bisher haben die USA unter allen Präsidenten letztendlich darauf hingewirkt, die internationale nukleare Ordnung zu stabilisieren", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
"Die Äußerung gibt Anlass zur Sorge, dass Trump unter Hinweis auf das Atomwaffenarsenal mögliche strategische Konkurrenten wegbeißen will. Dieses Weltbild kennen wir bisher nur aus dem Kreml." Trumps Behauptung, die USA wären nuklear zurückgefallen, sei im Übrigen falsch. Bei den Atomwaffenarsenalen herrsche mit Russland in etwa Gleichstand. Und kein Staat der Welt gebe so viel Geld für seine Atomwaffen aus wie die USA.
"Dieses lose Gerede über Atomwaffen und die Aufwertung der eigenen Atomwaffen durch Moskau und Washington schafft für Europa größere Unsicherheit", so Meier weiter. "Das sollten die Europäer in der Nato deutlich machen.
Der amerikanische Präsident ist der Meinung, die Europäer schuldeten den USA etwas für die Solidarität im Bündnis. Dann sollte er aber auch im Gegenzug die Politik der Allianz, die darauf abzielt, die Bedingungen für eine atomwaffenfreie Welt zu schaffen, nicht offen und leichtfertig konterkarieren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur