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IAEA: Iran benutzt Zugang zu seinen Nuklearanlagen als Druckmittel

Archivmeldung vom 22.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
US-Militärbasen und Truppen um den Iran herum. Iran ist neben Nordkorea eines der letzten Länder ohne eine Rothschild-Zentralbank.
US-Militärbasen und Truppen um den Iran herum. Iran ist neben Nordkorea eines der letzten Länder ohne eine Rothschild-Zentralbank.

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) wirft dem Iran vor, im Streit mit den USA den Zugang zu seinen Nuklearanlagen als Druckmittel zu benutzen. "In diesem Prozess nehmen sie unsere Inspektionen als Geisel", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi der "Süddeutschen Zeitung".

Er forderte, die Kontrollen dürften beim Ringen um eine Rückkehr zum Atomabkommen von 2015 nicht zur Verhandlungsmasse werden. Er hatte jüngst bei einem Besuch in Teheran zwar eine technische Vereinbarung erreicht, die es der IAEA erreicht, die Kontrollen in gewissem Umfang fortzuführen. "Das ist aber nur eine Notlösung in einer Situation, die nicht wünschenswert ist. Und das weiß Iran. Deswegen machen sie das - um den Westen unter Druck zu setzen", so Grossi.

Er forderte zudem von Teheran, "technisch glaubwürdige Erklärungen" für Uran-Partikel zu liefern, die Inspektoren der IAEA an mehreren Orten gefunden haben, die der Iran nicht wie vorgeschrieben als Teil seines Atomprogramms deklariert hat. "Wir sagen, wir haben konkrete Belege für bestimmte Dinge, und Iran muss dafür technisch glaubwürdige Erklärungen liefern. Mein Job ist es, den Sachen auf den Grund zu gehen. Deswegen bin ich nach Teheran geflogen, um diesen Prozess in Gang zu bringen", sagte Grossi. Mit Blick auf die Frage, ob die Aktivitäten in den fraglichen Einrichtungen den Schluss zuließen, dass Iran ein umfassenderes Nuklearprogramm hatte, auch mit Blick auf die möglichen militärischen Aspekte, antwortete der IAEA-Chef: "Zumindest gibt es sehr legitime Fragen diesbezüglich."

Zur Rolle der Atomenergie vor allem mit Blick auf den möglichen Beitrag zum Klimaschutz forderte Grossi eine "nüchterne und sachliche Diskussion, was möglich und sinnvoll ist, keine ideologischen Debatten". Deutschland habe mit dem Atomausstieg eine "einzigartige" Entscheidung getroffen, die sich nicht viele Volkswirtschaften leisten könnten. "Stellen sie sich das Emissionsszenario für Europa vor, wenn Frankreich aus der Atomenergie aussteigen würde", sagte Grossi. "Das wäre ein Desaster. China und Indien, die Kohle-hungrigsten Volkswirtschaften der Welt - ich finde, man muss schon einen sehr ideologischen Ansatz verfolgen, wenn man bedauert, dass sie ihre Emissionen drastisch reduzieren, wenn sie die Atomenergie ausbauen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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