Drei Schüler in Frankreich festgenommen wegen Rechtfertigung von Lehrermord
Archivmeldung vom 04.11.2020
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Freigeschaltet durch Anja SchmittEin 14-jähriger Mittelschüler in Marseille und zwei 16-jährige Oberschüler in der Gemeinde Miramas sind verhaftet worden, weil sie am 2. November bei einer Gedenkveranstaltung für den Lehrer Samuel Paty dessen Ermordung gerechtfertigt haben. Dies meldet das russische online Magazin "Sputnik".
Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "Der 14-Jährige soll vor Beginn einer Schweigeminute gesagt haben, dass er den Mörder unterstütze und dass er „das Gleiche getan, gefilmt und in sozialen Netzwerken gepostet hätte“, so BFM TV.
Zwei 16-Jährige hätten sich während einer Schweigeminute ähnlich geäußert. Laut der Schulleiterin des Gymnasiums sagte einer von ihnen, der enthauptete Lehrer habe „es sich selbst eingebrockt“, und der zweite hatte bei der Gedenkveranstaltung Kopfhörer auf und sagte, er habe „vom Missbrauch des Islams genug“.
Brutaler Lehrermord in Frankreich
Das 47-jährige Mordopfer Samuel Paty war in Oktober in einem Pariser Vorort den Ermittlern zufolge von einem 18-Jährigen getötet und dann enthauptet worden. Der mutmaßliche Täter wurde später von Sicherheitskräften erschossen. Sein Motiv war nach bisherigen Erkenntnissen, dass Paty im Unterricht Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt hatte. Staatspräsident Emmanuel Macron hatte direkt nach der Tat von einem islamistischen Terrorakt gesprochen.
Später teilte der Chef der französischen Antiterror-Staatsanwaltschaft, Jean-Francois Ricard, mit, dass der mutmaßliche Täter 2002 in Moskau geboren worden war, tschetschenischer Herkunft war und in Frankreich den Flüchtlingsstatus erhalten hatte."
Quelle: Sputnik (Deutschland)