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Chef der Wirtschaftsweisen sieht keine neue Weltwirtschaftskrise und fordert Härte von der EU gegenüber London

Archivmeldung vom 25.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dennis J. Snower (IfW, links) und Christoph M. Schmidt (RWI, rechts)
Dennis J. Snower (IfW, links) und Christoph M. Schmidt (RWI, rechts)

Foto: Magnus Manske
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Chef der Wirtschaftsweisen, Christoph Schmidt, erwartet keine neue Weltwirtschaftskrise durch den Brexit. "Es zeichnet sich im Augenblick nicht ab, dass der Brexit so weitreichende Folgen haben wird. Im Gegensatz zur Pleite der Lehman-Investmentbank vor acht Jahren handelt es sich hier ja nicht um ein plötzliches Ereignis, sondern um eines, das schon eine Weile im Raum stand", sagte Schmidt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". "Wichtig ist jetzt, die Ruhe zu bewahren."

Zugleich forderte Schmidt ein hartes Vorgehen der EU gegenüber London. "Viele Dinge müssen neu verhandelt werden. Dabei dürfte schon klar sein, dass die EU gegenüber Großbritannien nicht allzu nachgiebig sein darf, um nicht einen Trend zum Rosinenpicken in Gang zu setzen." Nun sollte sich die EU wieder mehr auf das Prinzip der Subsidiarität besinnen: "Das bedeutet, dass nur jene Dinge europäisch geregelt werden sollten, für die eine gemeinschaftliche Herangehensweise vernünftig ist, wie etwa die Frage der Asylpolitik. Entsprechend sollten jene Themen auf Ebene der Mitgliedstaaten bearbeitet werden, bei denen die nationalen Regierungen in der Verantwortung stehen, etwa Strukturreformen auf dem Arbeitsmarkt."

Schmidt ist Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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