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Uno-Sondervermittler will deutsches Engagement in Libyen

Archivmeldung vom 30.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Karte von Libyen
Karte von Libyen

Der Uno-Sondervermittler für Libyen, Martin Kobler, spricht sich für ein stärkeres deutsches Engagement in dem nordafrikanischen Krisenstaat aus: "Eine Ausbildungsmission ist nötig – dabei könnte auch die Bundeswehr eine wichtige Rolle spielen. Wenn Deutschland und andere Länder dazu bereit wären, wäre das gut."

In einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel" stellt Kobler fest, es sei ein Fehler gewesen, Libyen nach dem Aufstand 2011 nicht zu unterstützen: "Und genau deswegen ist es nun so wichtig, das Land nicht erneut alleine zu lassen. Wir brauchen eine präventive Politik, das sieht man an Syrien und Irak, wo wir den Ereignissen hinterherlaufen." Kobler hat zwischen den zerstrittenen Regierungen und Parlamenten im Osten und Westen des Landes eine Vereinbarung erwirkt, die zu einer Einheitsregierung führen soll: "Hätten wir im Dezember nicht das Abkommen von Skhirat vermittelt, dann wäre Libyen heute noch viel tiefer gespalten." Dass das international anerkannte Parlament in Tobruk die Zusammensetzung der gemeinsamen Regierung in dieser Woche abgelehnt hat, will Kobler nicht als Misserfolg sehen, sondern als Teil des politischen Prozesses. "Doch noch immer fehlt das Bewusstsein, dass man gegen diese Gefahr zusammenstehen muss", sagt der Uno-Sondervermittler mit Bezug auf den "Islamischen Staat" (IS). Dieser dehne sich zunehmend nach Osten und Westen, vor allem aber Richtung Süden aus. "Wenn der IS sich erst mit Terrororganisationen im Niger und im Tschad zusammentut, wird es sehr, sehr schwer, ihn zurückzudrängen." Viel Zeit bleibe nicht mehr, so Kobler. Es sei aber sein Ziel zu verhindern, "dass Libyen zum Syrien der Zukunft wird".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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