Gemeinsamer internationaler Aufruf jüdischer und muslimischer Intellektueller zur Situation im Libanon
Archivmeldung vom 10.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuf einer Pressekonferenz heute in Berlin präsentierten der deutsch-iranische Orientalist und Schriftsteller Navid Kermani und die Leiterin des Potsdamer Einstein-Instituts, die Philosophin Susan Neiman einen internationalen Aufruf jüdischer und muslimischer Intellektueller gegen den Krieg im Libanon.
In dem Aufruf heißt es unter anderem:
"Wir, Juden und Muslime, Künstler, Intellektuelle und Weltbürger,
verabscheuen die Gewalt, Militarisierung und das Blutvergießen
unschuldiger Menschen, das derzeit zwischen Israel und seinen
arabischen und muslimischen Nachbarn stattfindet. Wir lassen es nicht
zu, dass unsere jeweiligen kulturellen und religiösen Traditionen für
einen groß angelegten militärischen Konflikt vereinnahmt werden." Die
Unterzeichner und Unterzeichnerinnen rufen auf "inmitten der sich
abzeichnenden Katastrophe im Nahen Osten zur sofortigen Waffenruhe
und zur Weiterführung eines fruchtbaren und von Respekt geprägten
Austauschs".
Neben vielen anderen gehören zu den Unterzeichnerinnen und
Unterzeichnern der immer wieder für den Literaturnobelpreis
gehandelte Dichter Adonis, Prof. Dr. Nasr Abu Zayd, Inhaber des
Ibn-Rushd-Lehrstuhl für Humanismus und Islam, University of Utrecht,
die Philosophin Prof. Dr. Almut Sh. Bruckstein, der Komponist Sidney
Corbett und der Schriftsteller Prof. Ivan Nagel. Es finden sich auch
namhafte israelische und iranische Intellektuelle unter dem Text.
Darunter der Teheraner Philosph Prof. Bijan Abdolkarimi, Philosoph,
die israelischen Professoren Hannan Hever und Luis Landa sowie der
iranische Politikwissenschaftler Dr. Mohammad M. Mojahedi.
Den vollständigen Text finden Sie unter www.medico.de
Quelle: Pressemitteilung medico international