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Weltweite Massenproteste gegen Armut: Über 116 Millionen Menschen fordern Regierungen zur Umsetzung der Millenniumsziele auf

Archivmeldung vom 22.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mehr als 116 Millionen Menschen in über 110 Ländern und damit fast 2% der Weltbevölkerung erbrachten einen Guinness-Weltrekord: Gemeinsam standen sie letztes Wochenende für eine Welt ohne Armut auf.

Sie forderten von den Regierenden die Umsetzung der UN-Millenniumsziele und wirksame Maßnahmen zur Armutsbekämpfung. Alleine in Deutschland beteiligten sich über 127.000 Menschen am Weltweiten Aktionstag "Stand Up". Diese Zahlen gaben heute die Organisatoren der Aktion, die UN-Millenniumkampagne und der Global Call to Action against Poverty (in Deutschland: Deine Stimme gegen Armut), bekannt.

"Die Geschichte hat gezeigt, dass Massenproteste die Kraft haben, auch große Missstände zu beenden," erklärt Eveline Herfkens, Gründerin der UN-Millenniumkampagne. "Dieses Wochenende sind die Stimmen gegen Armut so laut geworden, dass die Regierenden darauf reagieren müssen". Im Vergleich zum Vorjahr hätten sich die Teilnehmerzahlen annähernd verdreifacht, was den zunehmenden Rückhalt und den Unmut in der Bevölkerung verdeutliche. "Die Finanzkrise ist keine Entschuldigung, die Armutsbekämpfung auf der politischen Agenda nach unten zu schieben", ergänzt Dr. Renée Ernst, Beauftragte der UN-Kampagne in Deutschland. "Im Gegenteil, gerade jetzt gilt es zu verhindern, dass die Ärmsten der Armen auch noch die Zeche für das Missmanagement der Banken zahlen müssen."

Bundesweit beteiligten sich über 127.000 Menschen an mehr als 175 Stand Ups. Darunter Aktionen in Schulen, an Universitäten, Theatern, Sportvereinen und auf Marktplätzen. Zur Hauptveranstaltung in Berlin war auch Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul erschienen. Sie rief dazu auf, den Politikern Rückenwind für Maßnahmen der Armutsbekämpfung zu geben und betonte, dass anbetracht der für das Banken-Rettungspaket verabschiedeten Mittel es auch möglich sein müsse, genügend Mittel zur Beendigung von Hunger und Armut aufzubringen.

Weltweit nutzten Nichtregierungsorganisationen den Aktionstag, um ihren Forderungen an die eigene Regierung Gehör zu verschaffen. Die Teilnehmer verteilen sich folgendermaßen auf die unterschiedlichen Regionen:

Afrika und Arabische Staaten   42.344.021
Asien 73.151.847
Europa 951.788
Lateinamerika 211.250
Nordamerika 123.920
Ozeanien 210.803
Gesamt 116.993.629

Beispiele beeindruckender Aktionen gibt es weltweit: Z.B. in Indien. In Badarpur Khadar, einem Dorf ohne Strom, Wasser und Gesundheitseinrichtungen 15 km vor Delhi, haben 700 Dalits ("Unberührbare") aus eigenen Mitteln ein Schulzelt eröffnet. Mit ihrem Stand Up fordern die Organisatoren von der indischen Regierung Ressourcen für Bildungseinrichtungen. Oder in Nigeria, wo 20.000 Menschen im ärmsten Bundesstaat für stärkere Frauenrechte durch Fortbildungen und Mikrokredite aufstanden und in Indonesien, wo 450.000 Menschen nach dem Freitagsgebet in 1.500 Moscheen wirksamere Armutsbekämpfungsprogramme der Regierung forderten.

Quelle: UN-Millenniumkampagne Deutschland

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