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Gabriel beharrt auf flexiblerer Interpretation des Stabilitätspakts

Archivmeldung vom 21.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Sigmar Gabriel Bild: spd.de
Sigmar Gabriel Bild: spd.de

SPD-Chef Sigmar Gabriel beharrt trotz massiver Kritik aus der Union auf einer flexibleren Interpretation des Stabilitätspakts. "Echte Reformen gegen mehr Zeit beim Defizitabbau – das halte ich für eine kluge Positionierung", sagte Gabriel dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Dass eine solche Formel große Erfolge hervorbringen kann, zeigt die Agenda 2010 in Deutschland."

Der Vizekanzler hatte in der vergangenen Woche mit seinem Vorstoß, ärmeren Euroländern mehr Zeit für den Defizitabbau zu geben, für massiven Unmut in der Union gesorgt. Der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Steffen Kampeter, warnte Gabriel nun davor, den Bogen zu überspannen. "Wenn die SPD von der Union Änderungen beim Stabilitätspakt verlangt, dann ist das so, als ob wir den Kompromiss zum Mindestlohn absagen würden. Es gibt Grenzen."

Gabriel drängte im "Spiegel" auch auf eine umfassende Reform der EU-Kommission. "Bei einem Kommissar wird über Reindustrialisierung geredet, beim anderen wird das Gegenteil gemacht", kritisiert der Vizekanzler. Gabriel schlug deswegen einen Lenkungskreis vor, der die Arbeit des inzwischen 28-köpfigen Gremiums besser aufeinander abstimmt. "Ein Kollegium unterhalb des Präsidenten könnte die Arbeit der Kommission besser koordinieren", so der Sozialdemokrat.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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