Trump unterzeichnet neues Zolldekret - 20 Prozent auf Importe aus EU

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US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch ein neues Zollpaket auf den Weg gebracht. Die Zollgebühren auf Güter aus anderen Ländern sollen mindestens 10 Prozent betragen, wobei für unterschiedliche Länder verschiedene Sätze gelten.
Künftig sollen für Importe aus der EU in die USA Zölle in Höhe von 20
Prozent erhoben werden. Hinzu kommen beispielsweise die Zölle von 25
Prozent auf Importe von Autos und Automobilteilen, die ebenfalls ab
Mitternacht gelten.
"Die Europäische Union - die sind auch
wirklich unangenehm, wenn es um Handel geht", sagte der US-Präsident am
Mittwochnachmittag (Ortszeit) im Rosengarten vor dem Weißen Haus in
Washington. "Man denkt immer, die sind unser guter Freund. Nein, die
nutzen uns einfach nur aus." Die EU hat bereits vorab Gegenmaßnahmen
angekündigt.
Nach Darstellung der US-Regierung sollen die Zölle
"reziprok" sein, also eine Antwort auf bereits bestehende Zölle eines
Landes sein. Der EU wirft Trump beispielsweise vor, einen Zollsatz von
39 Prozent auf Güter aus den USA zu erheben. Darin sollen auch
Währungsmanipulationen und Handelshemmnisse berücksichtigt sein.
Am
deutlichsten getroffen werden Länder wie Kambodscha, Laos, Madagaskar
und Vietnam, auf deren Güter Trump Zölle zwischen 46 und 49 Prozent
verlangen will. Für China soll ein Zollsatz von 34 Prozent gelten, für
Indien 26 Prozent.
"Unser Land und unsere Steuerzahler wurden
seit mehr als 50 Jahren ausgenutzt und über den Tisch gezogen. Aber das
wird jetzt enden", sagte Trump. Er versprach den anwesenden Anhängern,
dass Firmen nun ihre Produktion in die USA verlegen würden.
Wirtschaftswissenschaftler
rechnen damit, dass Trumps Zollpolitik auch der US-Wirtschaft schaden
wird. Das "GDP Now"-Modell der Atlanta Fed ging am Dienstag davon aus,
dass das reale BIP-Wachstum im ersten Quartal 2025 bei -3,7 Prozent
liegen wird. Eine alternative Modellprognose, die um die Ein- und
Ausfuhren von Gold bereinigt ist, geht von einer Schrumpfung der
US-Wirtschaft um 1,4 Prozent aus. Mitte Februar schätzte das "GDP
Now"-Modell das Wachstum im ersten Quartal noch auf über zwei Prozent.
Quelle: dts Nachrichtenagentur