BKA: Nur noch wenige Tausend unbegleitete Minderjährige in Deutschland vermisst
Archivmeldung vom 25.08.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie Zahl der vermissten Flüchtlingskinder in Deutschland ist nach einem Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" in den vergangenen Monaten drastisch zurückgegangen. Derzeit werden noch 6506 Kinder und Jugendliche, die ohne ihre Eltern nach Deutschland gekommen waren, vermisst.
Das ist ein Viertel weniger als noch vor einem Jahr (minus 27 Prozent). Das geht aus Zahlen des Bundeskriminalamtes (BKA) hervor, die der Zeitung vorliegen (neuste Zahl mit Stand 1. Juli). Bei den Verschwundenen handelt es sich größtenteils um Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren. Nur 945 der Vermissten sind Kinder.
Eine BKA-Sprecherin sagte, es gebe zwei Gründe für den deutlichen Rückgang: "Einerseits tauchen viele als vermisst gemeldete Kinder und Jugendliche wieder auf. Andererseits kommen aktuell weniger Flüchtlinge nach Deutschland."
Nach Einschätzung des BKA sind die meisten Fälle harmlos. Viele Jugendliche seien 2015 in deutschen Städten durchgereist und hätten die Aufnahmelager verlassen, um zu Verwandten zu reisen, ohne sich abzumelden. Viele tauchten auch mehrfach - etwa mit unterschiedlicher Schreibweise - in der Datei auf. Die Statistik verzerre deshalb die Zahlen nach oben.
Hintergrund
Für jeden Namen in der Datenbank zahlt der Steuerzahler pro Jahr rund 75.000 Euro. Zum Vergleich erhält eine alleinerziehende arbeitslose Mutter mit einem Kind nur etwa 13.300 Euro pro Jahr
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)