Scharfe Kritik aus Bundesregierung an Trumps Drohungen gegen WHO
Archivmeldung vom 19.05.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Peter Beyer, hat die Austrittsdrohung von US-Präsident Donald Trump gegenüber der Weltgesundheitsorganisation WHO scharf kritisiert.
"Es ist selten ratsam, eine multilaterale Organisation zu verlassen schon gar nicht während einer weltweiten Krise. Nationale Alleingänge bringen in dieser Lage nichts", sagte der CDU-Politiker dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Beyer appellierte an die Bereitschaft Washingtons zur Zusammenarbeit: "Bei aller berechtigten Kritik an der WHO und aller berechtigten Skepsis gegenüber China: Die USA müssen weiter mit der Weltgesundheitsorganisation kooperieren, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Und auch, um ihre eigenen Einflussmöglichkeiten nicht zu verlieren", mahnte der CDU-Bundestagsabgeordnete. Beyer warf Trump wahltaktische Motive für seine Drohungen gegen die WHO vor: "Ein Zahlungsstopp und der Austritt aus der WHO wären unverantwortlich und vor allem innenpolitisch und mit der Anti-China-Agenda eines Präsidenten im Wahlkampf zu erklären", so Beyer.
Quelle: dts Nachrichtenagentur