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EU-Parlament will mindestens 40 Prozent Frauen in Aufsichtsräten

Archivmeldung vom 20.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann/AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/AllSilhouettes.com / pixelio.de

Am Mittwoch hat das EU-Parlament für eine Frauenquote von 40 Prozent in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen votiert. "Wir haben dem Rat ein starkes Signal gesendet, aber auch den europäischen Unternehmen", so eine Sprecherin des Parlaments. Unternehmen, die diese 40 Prozent-Quote nicht bis zum Jahr 2020 umsetzten, müssten mit Strafen rechnen. Staatseigene Unternehmen müssten diese Quote bereits bis 2018 umsetzen.

Damit diese Direktive wirksam werden kann, muss sie unter anderem noch vom Ministerrat gebilligt werden. Im Jahr 2013 lag der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der größten europäischen Unternehmen nur bei 17,6 Prozent. Am Dienstag hatten sich Union und SPD in den Koalitionsverhandlungen auf eine Frauenquote von 30 Prozent in den Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen in Deutschland geeinigt, die diese ab 2016 umsetzen sollen.

EU-Kommissarin Reding will Frauenquote von 40 Prozent

EU-Justizkommissarin Viviane Reding fordert von Deutschland Unterstützung für eine Frauenquote von 40 Prozent in den Aufsichtsräten börsennotierter Konzerne bis 2020. "Diese Zielvorgabe ist das richtige Signal für die Führungsspitzen der Unternehmen", schreibt die Luxemburgerin in einem Gastbeitrag für die "Rheinische Post".

Das EU-Parlament dürfte die von Reding vorgeschlagene 40-Prozent-Regelung am heutigen Mittwoch absegnen. Die Vizepräsidentin der EU-Kommission fordert dies auch von den Hauptstädten: "Die Fachminister der Mitgliedstaaten müssen nun im Rat Taten folgen lassen. Sie müssen Farbe bekennen", so die Kommissarin. Insbesondere Deutschland will so weit nicht gehen: Union und SPD haben sich gerade auf eine Quote von 30 Prozent verständigt.

Die EU-Staaten müssten zeigen, "ob sie die Gleichstellung voranbringen" oder unter dem Vorwand, dass die Gleichstellung auf nationaler Ebene geregelt werden soll, "einen Rückzieher machen wollen", schreibt Reding. "Die Zeit ist reif für eine Entscheidung."

Die Kommissarin verteidigte ihre Vorschläge: "Dies ist ein fairer Deal sowohl für die Unternehmen, als auch für die Frauen, die das gleiche Recht auf eine Karriere haben wie Männer." Trotz einiger freiwilliger Maßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene habe sich die Situation in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert. "Spürbare Fortschritte sind die Ausnahme, nicht die Regel. Echte Erfolge gibt es nur in Ländern, in denen gesetzliche Quoten eingeführt wurden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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