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Müller: Es fließt zu viel Geld in militärische Krisenreaktion

Archivmeldung vom 09.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Islamische Republik Afghanistan Flagge
Islamische Republik Afghanistan Flagge

Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hält das Signal zur Fortsetzung der internationalen Wiederaufbauhilfe in Afghanistan gerade nach den Präsidentschaftswahlen für besonders wichtig. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" sagte Müller: "Das Land ist weit gekommen, aber es steht viel auf dem Spiel und gerade jetzt nach den Neuwahlen, ist das Signal zur Fortsetzung der Entwicklungszusammenarbeit besonders wichtig."

Müller bedauert, dass immer wieder zu viel Geld für militärische Kriseneingriffe aufgewendet werde, aber zu wenig Mittel in die zivile Stabilisierung flössen. "Man muss die Investitionen immer vom Ende her denken." Ebenfalls gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" betonte der für Afghanistan zuständige Landesdirektor der bundeseigenen Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, Peter Palesch: Die gut laufenden Entwicklungsprojekte in den Nordprovinzen Faizabad und Kundus "zeigen, dass wir auch ohne Bundeswehr ganz normal weiter arbeiten". Die zivile Zusammenarbeit der GIZ "ist nicht an die Anwesenheit der Bundeswehr in Afghanistan gebunden". Im Norden arbeite man jetzt schon in vielen Gebieten, in denen keine internationalen Truppen mehr stationiert seien. "Für uns das Wichtigste ist die Akzeptanz der Bevölkerung. Das ist unser bestes Sicherheitskonzept." Den Medien in Deutschland hielt Palesch vor, sie verbreite sehr gerne negative Nachrichten aus Afghanistan. "In unserer praktischen Arbeit stellen wir dagegen fest, dass trotz der schwierigen Grundstimmung, die es gibt, sehr gute Wirkungen erzielen können." Der deutsche GIZ-Koordinator für Afghanistan verwies darauf, dass er jeden Tag spüre, wie sehr die einheimische Bevölkerung an der deutschen Zusammenarbeit interessiert sei. "Wäre es anders, könnten wir in schwierigen Sicherheitslagen gar nicht weiter arbeiten."

Quelle: Leipziger Volkszeitung (ots)

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