Ex-Bush-Berater Wolfowitz will Trump nicht wählen
Archivmeldung vom 27.08.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer ehemalige stellvertretende US-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz will bei der kommenden Präsidentschaftswahl Donald Trump nicht wählen. "Ich wünschte, es gäbe einen Kandidaten, für den ich überzeugt stimmen könnte", sagte Wolfowitz dem "Spiegel". "Ich werde wohl Hillary Clinton wählen müssen. Obwohl ich große Vorbehalte gegen sie habe."
Wolfowitz bezeichnet Trump als Sicherheitsrisiko, weil dieser den russischen Staatspräsidenten Putin verehre und sich von China beeindrucken lasse. "Das finde ich verstörend", so Wolfowitz über Trump. "Es ist wichtig klarzumachen, wie inakzeptabel er ist."
Wolfowitz, der einer der engsten Berater von George W. Bush in der Zeit des Irakkriegs war, äußert sich kritisch über die Vorgehensweise der US-Regierung während des Einsatzes: "Wir kamen, um das Land zu befreien. Dann haben wir es besetzt." Für viele Iraker sei das ein totaler Widerspruch gewesen. Der Einmarsch habe damals auf Basis von Geheimdienstinformationen stattgefunden, die sich später als falsch herausstellten. "Natürlich hätten wir einen anderen Ansatz verfolgt, wenn wir gewusst hätten, dass Saddam Hussein keine Massenvernichtungswaffen hortet, sondern es nur plant", sagte der Ex-Bush-Berater.
"Wir wären nicht einmarschiert." Wenn er immer wieder als "Architekt" des Irakkriegs bezeichnet werde, sei das "unzutreffend". "Wenn ich der Architekt gewesen wäre, wären viele Dinge anders gelaufen", so Wolfowitz weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur