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Geheimdienste: BND spionierte afghanische Regierung aus

Archivmeldung vom 29.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo vom Bundesnachrichtendienst
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Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Bundesnachrichtendienst (BND) spioniert auf Weisung des Bundeskanzleramtes die gesamte afghanische Regierung aus. Das berichtet die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Online-Ausgabe) unter Berufung auf den BND-Präsidenten Gerhard Schindler. Schindler trat demnach am Mittwoch in geheimer Sitzung des Bundestags-Innenausschusses auf und sagte dort nach Angaben von Teilnehmern mit Blick auf die jüngsten Geheimdienstskandale, der Auslandsnachrichtendienst sammele anders als Amerikaner und Briten keine massenhaften Informationen und lasse verbündete Staaten wie die USA oder Großbritannien prinzipiell außen vor.

Anders halte man es aber mit Staaten wie Afghanistan oder Syrien. So observiere man die komplette afghanische Regierung auf Geheiß des Bundeskanzleramtes mit nachrichtendienstlichen Mitteln. Ein maßgeblicher Grund dafür sei die weit verbreitete Korruption in Kabul. Um an Informationen zu kommen, so Teilnehmer weiter, greife der BND auch selbst zum Instrument der Bestechung. 2008 war bekannt geworden, dass der BND sechs Monate lang den E-Mail-Verkehr zwischen dem afghanischen Wirtschaftsminister Amin Farhang und der "Spiegel"-Journalistin Susanne Koelbl überwachte. Das Bundeskanzleramt ist für die Koordinierung der Geheimdienste zuständig.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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