Commerzbank-Chefvolkswirt kritisiert Nominierung von Janet Yellen für Fed-Chefposten
Archivmeldung vom 09.10.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Chefvolkswirt der Commerzbank AG, Jörg Krämer, sieht die Nominierung von Janet Yellen für den Chefposten der US-Notenbank Federal Reserve mit gemischten Gefühlen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte er: "Janet Yellen hat als Vize von Bernanke und in anderen Positionen ausreichend Erfahrungen gesammelt, um die US-Notenbank zu leiten. Aber sie vertritt wie kaum jemand anderes in der US-Notenbank eine Politik des billigen Geldes." Yellen glaube, die US-Arbeitslosigkeit mit einer Nullzinspolitik senken zu können. "Dabei hat die seit Jahren viel zu lockere Geldpolitik erst die Schuldenblase geschaffen, unter deren Platzen die US-Wirtschaft noch immer leidet", kritisierte Krämer.
Unter Janet Yellen werde der dringend notwendige Ausstieg aus der lockeren US-Geldpolitik "quälend langsam vonstatten gehen", so der Chefvolkswirt. "Es besteht das Risiko, dass die US-Notenbank unter einer Präsidentin Yellen Vermögenspreise wie Aktienkurse oder Häuserpreise in die Höhe treibt und die Saat für die nächste Krise legt." US-Präsident Obama hatte Janet Yellen als Nachfolger für den amtierenden Fed-Chef Ben Bernanke nominiert. Dessen zweite Amtszeit läuft am 31. Januar aus. Ein drittes Mal will er nicht antreten.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)