USA: Mio. Langzeitarbeitslose als Opfer der Krise
Archivmeldung vom 22.02.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie US-Wirtschaft erholt sich gemächlich von den Folgen der Wirtschaftskrise, die "Opferzahlen" steigen jedoch weiter an, so die New York Times. Denn Mio. US-Amerikaner stehen nun ohne Job da und werden auch längerfristig keine Anstellung finden, befürchten Experten.
Die Langzeitfolgen der Krise könnten im Vergleich zu früheren Rezessionen schwerwiegender ausfallen, denn es ist zweifelhaft, ob genügend Jobs geschaffen werden können, um die große Zahl an Arbeitslosen aufzufangen. Man spricht bereits von "the new poor" - den neuen Armen: Menschen, die Zeit ihres Lebens an die Bequemlichkeiten des Mittelstands gewöhnt waren und nun zum ersten Mal für unbefristete Zeit auf Hilfe durch das Sozialsystem zurückgreifen müssen.
Dabei zeigt das überstrapazierte Sozialsystem bereits große
Schwächen: 2,7 Mio. Arbeitslose verlieren bis Ende April ihr
Arbeitslosengeld, wenn zuvor nicht ein Regierungsvorschlag zur
Verlängerung der Hilfeleistungen im Kongress verabschiedet wird. 6,3
Mio. Bürger sind bereits mehr als sechs Monate arbeitslos - ein
Negativrekord seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1948. In den frühen
Achtzigern - dem bisherigen Höchststand - war die Zahl der
Langzeitarbeitslosen nur halb so hoch.
Aus der Mittelklasse in die Armut
Jede Krise dränge Menschen aus der Mittelklasse in die Armut, bevor sich die Wirtschaft erholen könne. Die meisten von ihnen würden sich erholen, viele zu Wohlstand kommen. Experten befürchten jedoch, dass es diesmal anders kommen könnte. Unterschiedliche Faktoren könnten den Wiederaufstieg der Menschen erschweren. Tatsächlich würden monatlich 100.000 neue Jobs gebraucht, alleine um die Menschen zu beschäftigen, die gerade in das Arbeitsleben einsteigen. Mit offiziell mehr als 15 Mio. Arbeitlosen dürfte die Erholung schleppend verlaufen und nicht alle können mittelfristig auf einen neuen Job hoffen.
Quelle: pressetext.austria (Georg Eckelsberger)