Griechenlands Ministerpräsident lehnt Schuldenschnitt ab
Archivmeldung vom 06.12.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGriechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras hat einen Schuldenschnitt abgelehnt. In einem Interview mit der "Bild-Zeitung" sagte Samaras auf die Frage, ob Griechenland einen neuen Schuldenschnitt braucht: "Unsere Verschuldung gilt jetzt offiziell als dauerhaft tragbar."
Samaras schränkte ein, dass es dazu anhaltendes Wachstum brauche. Samaras: "Wir versuchen, aus der Rezession herauszukommen und unsere Wirtschaft zu reformieren, so dass genug Einkommen entsteht, Zinsen und Tilgung der Schulden zu leisten." Samaras betonte, dass Griechenland im Euro bleiben werde und verwies dabei auf erste Erfolge. "Unser Ehrgeiz ist, Griechenland spektakulär zu verändern. Wir arbeiten an einer Erfolgsgeschichte. Das wird bald allen klar sein." Schon bald werde niemand mehr die Euro-Mitgliedschaft infrage stellen oder über einen Schuldenschnitt diskutieren.
Steuerflucht ist größtes Problem
Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras hat die Steuerflucht als eines der größten Probleme Griechenlands bezeichnet. Samaras sagte in einem Interview mit der "Bild-Zeitung": "Steuerflucht ist unser größtes Struktur-Problem. Wir gehen das jetzt umfassend an uns sehen schon große Durchbrüche." So werden laut Samaras schwere Fälle von Steuerflucht jetzt als reguläre Straftaten verfolgt, ganz egal, ob es Nachzahlungen der Betroffenen gebe oder nicht. Samaras sagte weiter: "Wir haben bereits in den letzten zwei Monaten mehr erreicht als in den letzten drei Jahrzehnten in Griechenland versucht wurde."
Griechenlands Ministerpräsident warnt vor Rechtsradikalismus
Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras hat wenige Tage vor seinem Besuch bei Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer mit dramatischen Worten vor Rechtsradikalismus in Griechenland gewarnt. Samaras sagte der "Bild-Zeitung" : "Ausschließliche Sparpolitik mitten in einer Rezession kann keine gesune Wirtschaft bringen. Diese Politik destabilisiert die Demokratie, zerstört den sozialen Zusammenhalt und kann zu Anstieg des Extremismus führen." Samaras sagte auf die Frage, ob Griechenland mittlerweile mit der Weimarer Republik vergleichbar ist: "Ja! Aber wir haben etwas aus der Geschichte gelernt. Ist es nicht so? Wir werden nicht dieselben Fehler wiederholen." Griechenland habe in der Krise bereits unmittelbar vor einer humanitären Krise gestanden. Samaras: "Wir haben alles getan, das abzuwenden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur