Mosambik: Leichte Entspannung in Überschwemmungsgebieten
Archivmeldung vom 05.03.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn den Überschwemmungsgebieten in Mosambik zeichnet sich nach vierwöchigen Regenfällen und Überschwemmungen eine leichte Entspannung ab. Das berichtete der Projektkoordinator Thomas Lang vom christlich-humanitären Hilfswerk humedica (Kaufbeuren bei Augsburg).
Seit 12. Februar ist das Werk mit Helfern vor Ort, um Nahrungsmittel
an die Bevölkerung zu verteilen und die medizinische Betreuung von
Menschen zu gewährleisten, die vor den Wassermassen in höher gelegene
Regionen geflüchtet sind. Bislang wird die Zahl der Obdachlosen auf
über 160.000 geschätzt. Am 26. Februar hat das Land wegen einer
Tuberkulose-Epidemie den Notstand ausgerufen. Die Kapazität der
Krankenhäuser reiche für die Behandlung der allein im vergangenen
Jahr 35.000 erkrankten TB-Patienten nicht mehr aus, erklärte
Gesundheitsminister Ivo Garrido.
Wie der Solinger Arzt Dr. med. Hans-Arnold Breuer als Mitglied des
humedica-Ärzteteams nach der Rückkehr aus einem zweiwöchigen
Hilfseinsatz berichtete, könnten viele Menschen nur über die Luft mit
Hilfsgütern erreicht werden. Vielfach stehe der Landweg zu den
Eingeschlossenen unter Wasser. Breuer, der seit zwei Jahren im
Ruhestand lebt, hat mit zwei weiteren medizinischen Helfern von der
Stadt Caia im Nordwesten des Landes aus per Hubschrauber von den
Wassermassen Eingeschlossene besucht und ärztlich versorgt. Zudem war
er in vier Flüchtlingscamps auf dem Landweg, um Patienten
basismedizinisch zu versorgen. Die Menschen - vor allem die Kinder -
litten an Infektionen der Atemwege, so Breuer, der 27 Jahre lang
Leiter der Kinderklinik am Klinikum Solingen war. Aber auch
Durchfallerkrankungen, Wurmbefall, Malaria und Cholera habe er
behandelt.
Da die Mosambiker weiterhin das verschmutzte Flusswasser trinken,
sei eine Ausbreitung von Krankheiten zu befürchten. In den letzten
Tagen seines Aufenthalts in dem ostafrikanischen Land erlebte Breuer
noch die Auswirkungen eines Zyklon, der sich von Madakaskar her
kommend an der Küste abgeschwächt hatte. Dennoch seien große an
Wassermengen vom Himmel gefallen. In wenigen Minuten waren Zelte voll
gelaufen und der ganze Inventar durchnässt, schildert er seine
Erlebnisse.
Breuer ist mit zwei Krankenschwestern Ende Februar zurück nach
Deutschland geflogen. Am 23. Februar waren vier medizinische Helfer
als Ablösung nach Caia im Distrikt Sofala gereist.
In den letzten Tagen seines Aufenthalts in dem ostafrikanischen
Land erlebte Breuer noch die Auswirkungen eines Zyklon, der sich von
Madakaskar her kommend an der Küste abgeschwächt hatte. Dennoch seien
große an Wassermengen vom Himmel gefallen.
In wenigen Minuten waren
Zelte voll gelaufen und der ganze Inventar durchnässt, schildert er
seine Erlebnisse.
Weitere Mitarbeiter von humedica beteiligen sich, gemeinsam mit
den beiden Partnerorganisationen NCM Nazarene Compassionate
Ministries und Operation Blessing, an der Verteilung von
Lebensmitteln, die sie vom Welternähungsprogramm WHO erhalten. Auch
die Lebensmittel müssten teilweise per Flugzeug oder Hubschrauber zu
den Hungernden gebracht werden. humedica beabsichtigt diese Güter bis
Ende April zu verteilen, da bis dorthin mit einem spürbaren Rückgang
der Wassermassen gerechnet wird.
Das Auswärtige Amt fördert den Einsatz von humedica mit 208.000 Euro. Darüber hinaus ist humedica aber auch auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen.
Quelle: Pressemitteilung humedica e.V.