ARD-Korrespondent Ruge war im Visier des KGB
Archivmeldung vom 13.08.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtAls ARD-Korrespondent in Moskau hat Gerd Ruge in den 1950er Jahren die permanente Überwachung durch den KGB erlebt. "Wenn ich nach Hause in mein Hotel kam, klingelte, kaum hatte ich die Tür zugemacht, das Telefon", sagte Ruge dem "Zeit-Magazin". "Es war niemand dran. Dann wusste ich: Das waren die Freunde vom KGB."
Um die KGB-Männer abzuschütteln, habe er 1957, als er den verfolgten Schriftsteller Boris Pasternak besuchte, erst ein Taxi, dann die U-Bahn und den Zug genommen. Schließlich sei er zu Fuß über die Felder zu Pasternaks Datsche gelaufen. "Ich war sicher: Jetzt hast du sie abgehängt!", erinnert sich der heute 85-jährige Journalist. "Zwanzig Jahre später traf ich einen KGB-Mann, der zeigte mir ein Foto, aufgenommen aus dem Wipfel eines Baumes", so Ruge. "Da sah man mich mit Pasternak spazieren gehen. Der KGB-Mann meinte: `Ihnen wird es gefallen, wir brauchen es nicht mehr.`"
Quelle: dts Nachrichtenagentur