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Caritas kritisiert weltweite Aufrüstungsspirale

Archivmeldung vom 18.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Militärparade (Panzer & Infantrie) in Frankreich
Militärparade (Panzer & Infantrie) in Frankreich

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Deutsche Caritasverband mit seinem Hilfswerk Caritas international warnt vor den Auswirkungen einer weltweiten Aufrüstungsspirale. "Es ist nicht nachzuvollziehen, wenn auf weltpolitischer Ebene davon geredet wird, Fluchtursachen bekämpfen zu wollen, während parallel dazu die Armeen hochgerüstet werden", sagte Caritas-Präsident Peter Neher am Donnerstag bei der Jahrespressekonferenz des Hilfswerks des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg.

Bei der Veranstaltung stellt der Deutsche Caritasverband traditionell seinen Bericht für Caritas international für das vergangene Jahr vor und nimmt Stellung zu aktuellen Themen im Bereich der Humanitären Hilfe. "Es gibt viele Beispiele, die zeigen, dass höhere Militärausgaben die humanitäre Situation in vielen Teilen der Welt keinesfalls verbessert haben", so Neher. Sinnvoll sei hingegen ein stärkeres Engagement der internationalen Gemeinschaft bei der Finanzierung der Friedensmissionen der Vereinten Nationen. Von der deutschen Bundesregierung forderte er, das "Zwei-Prozent-Ziel" der Nato offen zur Diskussion zu stellen.

Mit Blick auf die aktuelle Situation in Syrien betonte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, dass das Hilfswerk in dem Land künftig auch Wiederaufbauhilfe leisten will. "Je länger der Krieg dauert, desto deutlicher wird, dass reine Nothilfe nicht mehr ausreicht", erklärte Müller. Die Bundesregierung hat die Unterstützung des Wiederaufbaus an die Bedingung geknüpft, dass zuvor ein politischer Prozess in Syrien auf den Weg gebracht werden muss. "Diese Forderung ist aus politischer Sicht verständlich. Aus humanitärer Sicht wäre es aber fatal, der unschuldig leidenden Zivilbevölkerung solange die dringend benötigte Hilfe zu verwehren, bis Machthaber Assad zu Verhandlungen bereit ist", sagte Müller.

Der Deutsche Caritasverband stellt zudem die Bilanz für sein Hilfswerk Caritas international für das vergangene Jahr vor: ein Rekordjahr für das Hilfswerk. So fiel die Summe der geleisteten Hilfen mit 81,08 Mio. Euro so hoch wie nie zuvor aus. Am meisten Spenden gingen im Jahr 2018 mit rund 4,8 Mio. Euro für die Unterstützung der Opfer des Erdbebens und Tsunamis im indonesischen Sulawesi ein.

Quelle: Caritas international (ots)

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