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EU-Politiker wollen Flüssigkeitsverbot im Handgepäck kippen

Archivmeldung vom 23.05.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.05.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Politiker im Europäischen Parlament fordern parteiübergreifend ein Ende des Mitnahmeverbots von Flüssigkeiten an Bord von Flugzeugen. Auch die deutschen Flughäfen halten die entsprechende EU-Verordnung für unpraktikabel.

Nach Ansicht des Verbandes der Europäischen Fluggesellschaften (AEA) in Brüssel, so die Westfälische Rundschau (Mittwochausgabe) besteht allerdings kaum noch eine Chance, die umstrittene Regelung vor der Sommer-Reisesaison zu kippen. Experten befürchten deshalb ein Chaos bei den Sicherheitskontrollen.
Im Europäischen Parlament wird das Flüssigkeitsverbot, das zu permanentem Wegwerfen von Parfum-Flaschen, Spirituosen und anderen Flüssigkeiten auf Flughäfen führt, immer heftiger kritisiert. "Die Abgeordneten hier verlangen alle, dass dieses irrsinnige Verbot endlich aufgehoben wird, denn es wird den Fluggästen nur falsche Sicherheit vorgegaukelt", erklärte gestern Michael Cramer. Er ist Verkehrsexperte der Grünen im Parlament und hält das Verbot für "völlig wirkungslos".
Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hat ausgerechnet, dass allein in der Bundesrepublik pro Woche durch die EU-Regelung Waren im Werte von zwei Millionen Euro vernichtet werden müssen. Torsten Hiermann, Sprecher des Düsseldorfer Flughafens, drängt deshalb auf eine "schnelle Lösung": "Wir müssen schließlich nach den Vorschriften sogar den Eltern verbieten, ein Stück Leberwurst oder eine Ecke Streichkäse für ihre Kinder mit an Bord zu nehmen. Den Grund dafür, können die Sicherheitskräfte den Passagieren kaum erklären. Deshalb hoffen wir auf ein Einlenken in Brüssel." Kritik kommt auch von Sicherheitsexperten. "Ich halte die Flüssigkeitsbegrenzungen für überzogen und wenig effizient", sagte Rolf Tophoven vom Essener Institut für Terrorismusforschung und Sicherheitspolitik. Die negativen Folgen: "Es gibt nur Ärger bei den Passagieren und verzögert die Kontrollen", betont er. "Hier haben die Terroristen schon eine Art Triumph errungen."

Quelle: Pressemitteilung Westfälische Rundschau

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