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Neue Direktorin der Villa Massimo in Rom will politische Signale setzen

Archivmeldung vom 29.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Villa Massimo in Rom
Villa Massimo in Rom

Foto: Presse Villa Massimo
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Julia Draganovic, neue Direktorin der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo, will die Einrichtung als "offenes Haus der Künste" neu positionieren. "Wir wollen einem Prozess entgegenwirken, der auf neue Abgrenzungen hinausläuft. Ich habe keine politische Mission, aber die Arbeit, die ich mache, setzt politische Signale", sagte Draganovic der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Die Direktorin kündigte an, ihr Haus unter anderem dem Theaterkünstler Milo Rau zu öffnen, "der seine aktuellen Produktionen mit Ausländern und Flüchtlingen besetzt, die zum Teil keinen Aufenthaltsstatus haben". Rau werde zu Gesprächen in die Villa Massimo kommen.

Draganovic will die Kultur der Villa Massimo ausdrücklich gegen Populisten und ihr auf Abgrenzung fokussiertes Kulturverständnis ausrichten. "Es geht vor allem darum, mit den Künsten zu zeigen, wie spannend Wissen ist. Ich bin der Überzeugung, dass alle kulturellen Ausdrucksformen die Möglichkeit bieten, Wissen zu teilen. Ich bin mir sicher, dass das ein Gegenmittel gegen Populismus ist, weil das ermöglicht, die Welt aus anderen Standpunkten zu sehen. Genau das vermeiden ja Populisten. Neugier schaffen - das ist das Wichtigste", sagte die Kulturmanagerin weiter.

Der kulturelle Austausch unter Menschen sei keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung. In diesem Sinn sei sie gerade mit Marion Ackermann, der Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, im Gespräch, um Projekte zu initiieren, die zeigen, "das Internationalität eine Bereicherung ist". Die Villa Massimo sei entsprechend Gastgeber für Künstler, "die nicht unbedingt einen deutschen Pass besitzen, die aber in der deutschen Kulturszene einen Einfluss haben und in Deutschland leben", sagte Draganovic der "NOZ".

Die Kuratorin und Kulturmanagerin Julia Draganovic hat die Leitung der Villa Massimo in Rom zum 1. Juli 2019 übernommen. Sie leitete zuvor seit 2013 die Kunsthalle Osnabrück. Die Villa Massimo ist eine Einrichtung der Bundesrepublik zur Förderung herausragender Künstlerinnen und Künstler der bildenden Künste, der Architektur, Literatur und Musik (Komposition).

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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