CIA-Affäre BKA-Beamter unter Druck
Archivmeldung vom 17.12.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittParlamentskreise rechnen mit einer abermaligen Verschärfung der CIA-Affäre in der kommenden Woche. Dies berichtet die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung".
Grund ist nach Informationen des Blattes ein Bericht des ARD-Magazins
"Kontraste", der am Donnerstag ausgestrahlt wird und belastendes
Material im Fall des Kriminaloberkommissars Ralph Trede enthalten
soll. Der BKA-Beamte hatte im Herbst 2002 an einer Aktion gegen zwei
angebliche
Al-Qaida-Mitglieder im Libanon teilgenommen und bekam dort Hinweise
darauf, dass die Verdächtigen von kooperierenden libanesischen
Sicherheitsbeamten mit Stromstößen gegen die Hoden gefoltert wurden.
Trede informierte Vorgesetzte des Bundeskriminalamtes (BKA) darüber.
Die unternahmen jedoch nichts. Statt dessen wurde ein
Disziplinarverfahren gegen
Trede wegen angeblich privater Telefonate mit dem Dienst-Handy
eingeleitet. BKA-Präsident Jörg Ziercke forderte die Bonner
Staatsanwaltschaft auf, gegen Trede in der Angelegenheit zu
ermitteln. Dieser muss mittlerweile um den Beamtenstatus
fürchten - obwohl seine Aussagen als glaubhaft gelten.
Der Fall Trede ist einem Mitglied des Auswärtigen Ausschusses
zufolge viel brisanter als der Fall Khaled el Masri. "Wir stehen erst
am Anfang. Der Fall El Masri war nur die Spitze des Eisberges", so
der Politiker.
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung