Ismael Zayer, Chefredakteur der zweitgrößten Zeitung im Irak, kritisiert die amerikanischen Besatzer
Archivmeldung vom 07.03.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlIsmael Zayer, Herausgeber und Chefredakteur von al-Sabah al-Jadeed, der zweitgrößten Tageszeitung im Irak, hat die Politik der amerikanischen Besatzer scharf kritisiert. In der ZEIT wirft er ihnen vor, sie würden die Presse bevormunden. Nach dem Sturz Saddam Husseins "dachten die Amerikaner gar nicht daran, uns unsere Unabhängigkeit zu geben.
... Die USA wollten niemals demokratische Medien im Irak. Sie wollten sie
lediglich für ihre Propagandazwecke nutzen."
Zayer, einer der prominentesten Journalisten im Irak, geht auch
mit seiner Regierung scharf ins Gericht. "Die irakische Regierung
verhängt Zensur, sie lässt Journalisten ins Gefängnis werfen und
handelt alles andere als demokratisch." Zayer weiter: "Ich habe nicht
24 Jahre lang Saddam Hussein bekämpft, um mein Land an die Amerikaner
zu verkaufen. Und auch nicht an die Kuwaiter oder
religiös-faschistische Gruppen." Im übrigen müsse sich das Land aus
der Abhängigkeit vom Öl befreien. "Ich hasse das Öl. Und die Iraker
hassen das Öl. Das Öl ist ein Fluch. Sollen sie unser Öl nehmen, die
Amerikaner, die Europäer oder sonst jemand. Und uns dafür unser Leben
zurückgeben! Warum müssen Iraker wegen des Öls sterben? Die
Amerikaner stehlen unser Öl, die Iraner versuchen es. Wir brauchen
kein Öl. Wenn andere Länder ohne Öl leben können, dann können wir es
auch."
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT