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US-Regionalzeitung verteidigt "Ratten"-Kommentar gegen Trump

Archivmeldung vom 30.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Halina Zaremba / pixelio.de
Bild: Halina Zaremba / pixelio.de

Die herablassenden Twitter-Botschaften von US-Präsident Donald Trump haben der US-Regionalzeitung "Baltimore Sun" eine Welle der Zustimmung beschert. "Ich habe tonnenweise Zuschriften bekommen, die meisten positiv", sagte Peter Jensen, Autor eines landesweit beachteten Leitartikels mit der Überschrift "Besser man hat ein paar Ratten, als man ist eine", dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

"Viele Leute sind über den Präsidenten wütend", behauptet er. Der Chefredakteur der Zeitung, Trif Alatzas, teilte in einer Mail an die Belegschaft, über die das RND berichtet, mit, dass das Blatt am Wochenende mit 3,7 Millionen Seitenaufrufen "alle Rekorde gebrochen" habe. Jensen, der seit 15 Jahren als Meinungsredakteur bei der "Baltimore Sun" arbeitet, verteidigte seine drastische Wortwahl. Trumps Tweets vom Wochenende hätten "ein hohes Maß an Rassismus" enthalten: "Das war die eine Chance zurückzuschlagen."

Trump hatte das mehrheitlich von Afroamerikanern bewohnte Baltimore als "widerliches, von Ratten und Nagern befallenes Drecksloch" bezeichnet. "Alle Zeitungen haben damit gerungen, wie sie mit dem Phänomen Trump umgehen", sagte Jensen: "Normalerweise halten wir uns an die Regeln, während er wie ein Straßenkämpfer marodiert." Das werde jedoch nicht von allen Lesern verstanden: "Manchmal muss man auch eine emotionale Sprache wählen, um den Ernst der Lage klarzumachen."

Die "Baltimore Sun" ist das Schwesterblatt der Zeitung "The Capital" in Annapolis, bei der im Juni 2018 ein geistig verwirrter Mann vier Redakteure und eine Verlagsangestellte erschossen hatte. US-Medien hatten damals kritisiert, dass Trump trotzdem massiv Stimmung gegen die "Fake News" machte und Journalisten als "Volksfeinde" bezeichnete. Jensen erklärte, erst nach dem Abfassen seines Leitartikels sei ihm der Gedanke gekommen, dass er seine Familie möglicherweise in Gefahr gebracht habe. Davon lasse er sich aber nicht einschüchtern. Auf die Frage, ob er nicht fürchte, dass Trump-nahe Kreise beim Verlag auf seine Ablösung drängen könnten, sagte der Redakteur: "Das kümmert mich einen Scheißdreck."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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