Bayerns Innenminister will Griechenland aus Schengen-Raum werfen
Archivmeldung vom 11.09.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttBayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) will Griechenland aus dem Schengen-Raum ausschließen. Das sagte er der "Bild" mit Verweis auf das Versagen Griechenlands beim Schutz der EU-Außengrenze.
"Die Griechen sagen es ganz offen: `Wir können unsere Seegrenzen nicht kontrollieren.` Dann sage ich: `Griechenland kann und darf nicht mehr Teil des Schengen-Raums sein, wenn das nicht funktioniert!` Solange müssen wir unsere Grenzen selbst schützen", sagte Herrmann zu "Bild". Die Tatsache, dass in zweieinhalb Jahren rund 1,5 Millionen Flüchtlinge nach Deutschland gekommen seien, von denen 70 Prozent keinerlei Papiere gehabt hätten, bedeute ganz klar "einen Kontrollverlust", so Herrmann.
"Wir müssen wissen, wer zu uns kommt. Das war nicht der Fall." Widerspruch erhält Herrmann vom niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius (SPD). Pistorius sagte "Bild": "Der Kontrollverlust war selbst verschuldet!" Italien und Griechenland hätten schon lange vor der Migrationswelle des Jahre 2015 um Hilfe gerufen.
"Wir haben sie aber ignoriert und nur gesagt: `Die Flüchtlinge kommen bei euch an, denen müsst ihr Asyl geben, so sehen es die Dublin-Regeln nun mal vor.`" Pistorius fordert mehr deutsches Engagement bei der Sicherung der EU-Außengrenzen. Der SPD-Politiker sagte "Bild": "Grenzsicherung ist eine europäische Gemeinschaftsaufgabe. Wir können uns da nicht aus der Verantwortung stehlen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur