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Lawrow: USA wollen Europa nicht loslassen

Archivmeldung vom 30.12.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Sergej Lawrow (2014)
Sergej Lawrow (2014)

Foto: OSCE Parliamentary Assembly
Lizenz: CC-BY-SA-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die USA wollen nicht, dass ihre Konkurrenten – Russland, China, die Europäische Union – „hochkommen“, sie wollen, dass Europa sich nicht aus ihren Händen löst, wie Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte. Das berichtet die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik".

Weiter heißt es auf der Webseite: "„Sicher wollen die Amerikaner nicht – und das ist keine Kritik, sondern einfach eine objektive Tatsache, dass die Konkurrenten ‚hochkommen‘. Konkurrenten sind für sie China in der Wirtschaft, die Russische Föderation im militärischen Bereich (jetzt braucht man daran nicht mehr zu zweifeln, wenn jemand derartige Zweifel gehegt haben sollte), und in der Außenpolitik ist die Europäische Union natürlich auch ein Konkurrent“, sagte Lawrow dem TV-Sender Swesda.

Laut Lawrow sind nicht umsonst bei manchen EU-Ländern „zaghafte Ideen aufgetaucht, eigene Streitkräfte in der EU zu schaffen, diese Diskussion wurde sehr schnell gestoppt, und man erklärte ihnen, dass dies nicht nötig sei, da es die Nato gebe“.

„Und in der Nato ist der Oberbefehlshaber stets ein amerikanischer General. Gewiss, man kann sie verstehen – die Amerikaner wollen, dass sich Europa nicht aus ihrer Hand löst“, fügte der Minister hinzu.

Lawrow: Russische Panzer rollen niemals auf NATO-Territorium

Einige NATO-Mitglieder versuchen laut dem russischen Außenminister Sergej Lawrow die Willenserklärung der Krim-Bevölkerung als aggressive Bestrebungen von Seiten Russlands darzustellen, um dadurch die Erweiterung des Transatlantischen Militärbündnisses zu rechtfertigen.

„Ich bin der Ansicht, dass ihre (die neuen NATO-Mitglieder – Anm. d. Red.) hysterische Position einfach ausgenutzt wird. Es werden Versuche unternommen, die Willenserklärung der Krim-Bevölkerung als unsere,aggressiven‘ Absichten darzustellen, damit NATO in diese Richtungen vorrücken kann“, sagte Lawrow gegenüber dem TV-Sender Swesda im Interview.

Der Minister äußerte weiter die Überzeugung, dass „alle richtig verstehen, dass es nie Panzer oder russische Streitkräfte auf NATO-Territorium geben wird, keiner hat derartige Absichten“.

„Sie wissen das ganz genau: Das ist ein guter Anlass, um sich neue NATO-Mitglieder, die aus unklarem Grund mit Russophobie aufgeladen sind, zunutze zu machen. Als sie (neue Mitglieder des Bündnisses, einschließlich der baltischen Länder – d. Red.) der NATO beitraten, rieten uns die Amerikaner, keinen Wirbel darum zu machen“, so Lawrow.

Dem Minister zufolge habe Washington Moskau damals erklärt, dass diese neuen NATO-Mitglieder angeblich noch aus der Zeit, als sie „nicht ganz nach eigenem Willen“ der Sowjetunion beitraten, Angst vor Russland hätten. Erst wenn die baltischen Länder in die NATO aufgenommen würden, würden sie, so die USA, „sich beruhigen“.

„Sie haben sich nicht beruhigt. Im Gegenteil, sie nutzen jetzt diese Mitgliedschaft, um uns stets in ihren Reden anzugreifen“, äußerte Lawrow des weiteren.

Die Krim und Sewastopol hatten sich im März 2014 mit Russland wiedervereinigt, nachdem die Bevölkerung der Schwarzmeerhalbinsel in einem Referendum mehrheitlich dafür gestimmt hatte. Der Anlass für das Referendum war der Februar-Umsturz in der Ukraine, den die meisten Krim-Bewohner nicht anerkannt haben.

Die Ukraine hält die Krim nach wie vor für einen Teil ihres Territoriums und hat bereits die „Rückeroberung“ angekündigt.

Moskau betont im Gegenzug, dass das Krim-Referendum den Völkerrechtsnormen und der UN-Satzung entsprochen habe."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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