Libyen: Demonstranten nehmen offenbar mehrere Städte ein
Archivmeldung vom 21.02.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Libyen haben Demonstranten offenbar die zweitgrößte Stadt Libyens Bengasi, Surt und weitere Städte an der Küste des Landes eingenommen. Medienberichten zufolge streben die Protestierenden nun die Einnahme der Hauptstadt Tripolis an.
Teile der Armee im östlichen Libyen sollen sich mit den Demonstranten fraternisiert haben. Tim Niblock, ein britischer Libyen-Experte von der University of Exeter, äußerte die Ansicht, dass Präsident Muammar al-Gaddafi offenbar die Kontrolle über Teile der Streitkräfte verloren habe. Der Chef der libyschen Armee, Abu-Bakr Yunis Jabir, soll unter Hausarrest gestellt worden sein, da er sich auf die Seite der Demonstranten geschlagen haben soll. Die Proteste in Libyen dauern weiterhin an und haben bisher 230 Todesopfer gefordert. Zusätzlich zu diesen soll es nach Informationen des TV-Senders "Al-Dschasira" mindestens 60 Tote bei Zusammenstößen am Montag in Tripolis gegeben haben.
In Libyen ist offenbar auch der Justizminister Mustafa Mohamed Abud al-Dscheleil zurückgetreten. Libyschen Medienberichten zufolge habe er aus Protest gegen die Unterdrückung der Regimegegner und wegen des exzessiven Einsatzes von Gewalt seinen Rücktritt erklärt. Bislang wurde der Bericht allerdings noch nicht bestätigt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur