FREIE WÄHLER warnen vor sozialem Kahlschlag in Griechenland
Archivmeldung vom 04.09.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit klaren Worten gibt der Vorsitzende der FREIEN WÄHLER, Hubert Aiwanger, den "schwarz-gelb-rot-grünen Rettungsschirmparteien im Bundestag" eine Mitschuld an der Zuspitzung der sozialen und wirtschaftlichen Probleme in Griechenland.
Die Gesundheitsversorgung, vor allem für sozial Schwache, sei in Griechenland nicht mehr sichergestellt, weil aufgrund der Finanzkrise medizinische Behandlungen vielfach nur noch gegen Barzahlung erfolgten. Der griechische Staat sei in Zahlungsverzug gegenüber Apotheken und Ärzten, Krankenkassen funktionierten nicht mehr. Zuletzt hätten aufgebrachte Rentner das Gesundheitsministerium gestürmt, die Bezüge von Krankenhausärzten würden weiter gekürzt.
Aiwanger: "Es ist ein unsoziales Spiel mit dem Feuer, vor diesem Hintergrund Griechenland als Gegenleistung für Hilfspakete zu weiteren Sparbemühungen im Sozialbereich zu zwingen. Scheinbar ist es unseren ach so europafreundlichen Politikern wichtiger, dass die Zinserwartungen der Gläubiger bedient werden, als dass ein armer Rentner eine Krankenbehandlung bekommt. Dieses Europa macht mir Angst. Wir brauchen einen Schuldenschnitt für die Großinvestoren, keinen Behandlungsstopp für die Opfer der Eurokrise. Es ist völlig unmöglich, dass Griechenland sich seine Schulden von über 350 Milliarden Euro und die immensen Zinszahlungen dafür vom Mund abspart. Und es ist genauso unmöglich, dass die europäischen Steuerzahler für diese Milliardenschulden in Haftung genommen werden. Jetzt müssen endlich diejenigen herangezogen werden, die für hohe Zinsen Geld geliehen haben - in der Annahme, dass die anderen Mitglieder der Eurozone schon irgendwie dafür geradestehen werden."
Die FREIEN WÄHLER fordern, dass sich die Europolitik an die Bedingung hält, die bei der Einführung des Euro versprochen wurde: Niemand wird für fremde Schulden in Haftung genommen. Die Rettungsschirmpolitik, insbesondere auch der bevorstehende ESM, welcher von Schwarz-Gelb-Rot-Grün fast einstimmig verabschiedet wurde, durchbrechen dieses Prinzip. Dadurch werden die Steuerzahler aller Länder der Eurozone in Haftung genommen für nicht erfüllte Spekulationserwartungen von Großinvestoren. Europaweiter Sozialabbau und Vernichtung der Sparguthaben sind die Folgen.
Ein Land, das dem Wettbewerbsdruck der Eurozone nicht gewachsen ist, sollte nach den Vorschlägen der FREIEN WÄHLER eine Parallelwährung zum Euro einführen oder aus der Eurozone austreten, um abwerten zu können und wieder wettbewerbsfähig zu werden. Großbanken sollen zur Risikominimierung ihre Geschäftstätigkeit in Kundengeschäft und Investmentbanking trennen und mehr Eigenkapital zurücklegen.
Quelle: Freie Wähler Bayern (ots)