LINKE-Bundestagsfraktion: Antrag zur Entschuldigung bei sowjetischen Kriegsgefangen
Archivmeldung vom 11.05.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZum bevorstehenden 75. Jahrestag des Überfalls Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni stellt die Linksfraktion im Bundestag einen Antrag zur Entschuldigung bei den überlebenden sowjetischen Kriegsgefangenen. Zugleich bittet man um Verzeihung dafür, »dass Deutschland so lange brauchte, dieses Unrecht beim Namen zu nennen«. Die gefangenen Rotarmisten im Zweiten Weltkrieg gehörten zu den von der rassistisch motivierten Vernichtungspolitik der Nazis besonders betroffenen Gruppen, wird in dem Antrag betont, der der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" vorliegt und über den das Blatt in seiner Donnerstagausgabe berichtet.
Es sei ein großer Erfolg gewesen, dass der Haushaltsausschuss des Parlements vor einem Jahr einstimmig beschloss, zehn Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, um den wenigen Überlebenden zumindest eine symbolische Entschädigung zukommen zu lassen. Aber das allein reiche nicht, so Jan Korte, Vizechef der Linksfraktion, gegenüber "nd". Er betonte: »Selbstverständlich laden wir alle anderen Fraktionen dazu ein, eine solche gemeinsame Geste des Parlaments anlässlich des 75. Jahrestages des Überfalls auf die Sowjetunion mit auf den Weg zu bringen." Es müsse verhindert werden, "dass das offizielle Deutschland in politisch angespannten Zeiten, in denen es gerade auf symbolische Akte ankäme, am 22. Juni nichts anderes als geschichtspolitische Ignoranz demonstriert.«
Quelle: neues deutschland (ots)