El Baradei warnt vor Krieg in Europa
Archivmeldung vom 01.09.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFriedensnobelpreisträger Mohammed El Baradei hat angesichts der Ukraine-Krise vor einem Krieg in Europa gewarnt und die Konfliktparteien zur Fortsetzung ihres Dialogs aufgefordert. "Ich kann und will mir das nicht vorstellen. Was wäre das für ein Signal an die ganze Welt, wenn Europa wieder in einem Krieg versinkt? Nein, das darf nicht passieren. Deshalb müssen sich die Ukraine und Russland gemeinsam an einen Tisch setzen, Sanktionen und Gegensanktionen helfen nicht, beide Seiten müssen reden", sagte er der Zeitung "Bild". "Es braucht ein gemeinsames europäisches Handeln, das Russland mit einbezieht."
El Baradei, der auch ehemaliger Leiter der Atomenergiebehörde ist, warnte vor einer Debatte um den Einsatz von Nuklearwaffen. "Wir sollten nicht einmal anfangen, nukleare Waffen im Zusammenhang mit Europa und Russland überhaupt zu erwähnen. Nur ein Dialog kann hier helfen. Wir sehen mit Sorge, was gerade im Irak passiert. Mit den ISIS-Terroristen, die Menschen ermorden, sind keine Gespräche möglich."
Krisen im Irak und Ost-Ukraine: Politologe warnt vor Flächenbrand
Der Berliner Politikwissenschaftler und Krisenforscher Herfried Münkler befürchtet, dass die Krisen im Irak und in der Ostukraine einen Flächenbrand auslösen und die politische Weltordnung verändern könnten. "Das Gefährlichste an beiden Fällen ist ihr Vorbildcharakter für andere", schreibt der Politikwissenschaftler in einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin "Focus". "Grenzen werden verändert und Ressourcen durch Gewalt angeeignet." So könnten die beiden Krisenherde gerade durch ihre Unterschiedlichkeit zu der Zange werden, von der die bestehende Weltordnung aufgebrochen werde, warnte Münkler.
Quelle: dts Nachrichtenagentur