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Van Rompuy fordert deutliche Worte gegen Euroskeptiker

Archivmeldung vom 19.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Herman Achille Van Rompuy Bild: Ssolbergj / wikipedia.org
Herman Achille Van Rompuy Bild: Ssolbergj / wikipedia.org

Die großen Volksparteien versagen nach Meinung von EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy im Kampf um europäische Ideen. "Was mich umtreibt, ist, dass diejenigen, die starke europäische Überzeugungen haben, diese nicht vehement verteidigen", sagte Van Rompuy im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung".

Das gebe euroskeptischer Rhetorik immer mehr Raum. Die Pro-Europäer müssten aufstehen und ihre Überzeugung verteidigen. Stattdessen sei zu beobachten, "dass sich traditionelle Parteien ebenfalls europakritisch äußern, einfach um die Unpässlichkeit der Bürger einzufangen". Am Ende bringe das nichts. "Die Bürger brauchen eine klare Botschaft." Van Rompuy sagte, das Image der Europäischen Union habe sich im Laufe der Jahre gewandelt. Früher sei das geeinte Europa eine Idee gewesen, die positiv gesehen wurde, aber weit weg war. Heute hingegen spürten die Bürger Europa im Alltag und dies "nicht länger positiv". Das sei zwar normal. "Wenn Sie mit Realität konfrontiert werden und nicht mit Ideen, wird es immer schwieriger."

Aus der europäischen Verliebtheit der ersten Jahre sei schließlich eine "zur Notwendigkeit gewordene Liebe" gewachsen. Aber wie in einer Ehe müsse man unermüdlich für die Beziehung kämpfen - und genau das vermisse er.

Mit Blick auf die Europawahlen in fünf Wochen zweifelte er daran, dass der Ansatz der großen Parteienfamilien, mit europaweiten Spitzenkandidaten Wahlkampf zu machen, deutlich mehr Bürger an die Urnen locken werde als früher. "Ich bin kein begeisterter Anhänger dieser Idee mit den Spitzenkandidaten", sagte Van Rompuy. Dies werde, "vorsichtig gesagt, das Verhalten der Wähler nicht groß beeinflussen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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