Sicherheitsbehörden warnen vor Radikalisierung von Tschetschenen
Archivmeldung vom 06.12.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie deutschen Sicherheitsbehörden warnen vor einer wachsenden Radikalisierung junger Tschetschenen in der salafistischen Szene in Deutschland. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (F.A.S.). So reisten Salafisten aus Deutschland nach Syrien zu der Terrorgruppe Junud al-Sham (Soldaten Syriens). Es bestünden weitere Kontakte von Aktivisten der Junud al-Sham in die salafistische Szene in Bayern.
"Diese könnten dazu führen, dass weitere ausreisewillige Salafisten motiviert werden, sich dieser Gruppierung anzuschließen", hieß es beim Verfassungsschutz in München.
Wie erfolgreich die Gruppierung unter deutschen Salafisten wirbt, zeige auch die Zahl der Verfahren gegen Junud al-Sham, die der Generalbundesanwalt in Karlsruhe führt. Von rund 40 Verfahren gegen Dschihadisten aus Deutschland, die sich Terrorgruppen in Syrien und im Nordirak angeschlossen haben, laufen nach Angaben der F.A.S. zehn wegen Mitgliedschaft oder Unterstützung von Junud al-Sham. Insgesamt kämpfen rund tausend Tschetschenen und Nordkaukasier bei den Dschihadisten in Syrien und im Nordirak. Die große Zahl gewaltbereiter tschetschenischer und anderer russischsprachiger junger Männer in Deutschland, sei ein Reservoir, das die Tschetschenen in Syrien in Zukunft noch stärker nutzen werden, hieß es in den Sicherheitsbehörden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur