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Ex-US-Sicherheitsberater: Trump-Kim-Treffen haben nichts bewirkt

Archivmeldung vom 06.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kim Jong-un (links) und Donald Trump (rechts) beim ersten Treffen
Kim Jong-un (links) und Donald Trump (rechts) beim ersten Treffen

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der frühere Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, hat mit Blick auf den Hiroshima-Jahrestag am Donnerstag eine trübe Bilanz der weltweiten nuklearen Sicherheitspolitik gezogen. "Die Welt ist in den letzten paar Jahren leider unsicherer geworden", sagte Bolton dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

So hätten die als historisch gefeierten Gipfeltreffen Trumps mit Kim Jong-un faktisch nichts verbessert, sondern dem nordkoreanischen Machthaber Zeitvorteile verschafft. "Trump denkt, persönliche Beziehungen sind der Schlüssel zu allem", sagte Bolton. "So einfach ist es nicht. Kims Nuklearprogramme liefen weiter."

Bolton äußerte sich auch zu Hinweisen aus Kreisen des UN-Sicherheitsrats aus dieser Woche, wonach Kim neuerdings in der Lage sei, Raketen mit "Mini-Atombomben" ("mini nukes") zu bestücken. "Mich überrascht das nicht im Geringsten", sagte Bolton. "Dreieinhalb Jahre Trump bedeuteten für Kim dreieinhalb Jahre Fortentwicklung der nuklearen Programme." Bolton fügte hinzu: "Wer die Nichtverbreitung von Atomwaffen will, aber Zeit verrinnen lässt, zahlt schon dafür einen Preis." Der US-Präsident habe diese Zusammenhänge nie begriffen: "Trump versteht nichts von Atomwaffen. Und er zeigte auch kein Interesse, sich damit vertieft zu befassen." Als besorgniserregend bezeichnete Bolton auch Russlands neuartige Überschallwaffen sowie Hinweise von Mitte Juli, wonach das russische Militär probeweise einen Satelliten im All zerstört haben soll.

"Russlands Anti-Satelliten-Systeme könnten uns im Ernstfall blind machen", sagte Bolton dem RND. "Und bei Russlands Überschallwaffen liegt das Problem darin, dass sie vom Abrüstungsvertrag START von 2010 nicht umfasst sind. Wir brauchen also umfassendere Abrüstungsverträge, die auch diese neuen Aspekte abdecken." Bolton war von April 2018 bis September 2019 Nationaler Sicherheitsberater von Trump. Er diente zuvor bereits den US-Präsidenten Ronald Reagan, George Bush und George W. Bush.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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